Massive Verkehrsbehinderungen hat es im Zuge der Bauernproteste in Stuttgart gegeben. Mehr als 1000 Traktoren haben am Freitagmorgen den Verkehr in Stuttgart zum Erliegen gebracht – und raus müssen sie auch wieder.

Stuttgart - Der Bauernprotest hat am Freitagvormittag den Verkehr in Stuttgart zeitweise vollständig zum Erliegen gebracht.

 

Wie Polizeisprecherin Monika Ackermann unserer Redaktion mitteilte, waren am Morgen mehr als Tausend Traktoren über vier Routen nach Stuttgart-Bad Cannstatt gefahren, um an der Protestkundgebung auf dem Cannstatter Wasen teilzunehmen.

Am Nachmittag wird das nächste Verkehrschaos erwartet

Die Startpunkte der Routen waren Korntal-Münchingen, die Bärenseen, Hohenheim und Fellbach, sodass so ziemlich alle Einfallstraßen heillos überlastet waren. „Bei uns riefen etliche Autofahrer an, weil sie von Traktoren eingekesselt waren und nicht mehr vorankamen“, so Monika Ackermann. Helfen konnten die Beamten den betroffenen Verkehrsteilnehmern nicht, da der Aufzug genehmigt war und die Polizei somit nur begleitende Maßnahmen ergriff.

Die Kundgebung hätte um 11 Uhr auf dem Wasen beginnen sollen, doch wegen des massiven Verkehrsaufkommens konnte sie erst gegen 12.15 Uhr starten. Enden wird die Veranstaltung dann wohl gegen 14.30 Uhr. „Autofahrer müssen also ab 14.30 Uhr wieder mit denselben Problemen rechnen“, erklärt die Sprecherin, „denn die Traktoren müssen ja auch irgendwie wieder aus der Stadt raus“.

Ärger über Agrarpaket der Bundesregierung

Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, das etwa ein staatliches Tierwohl-Label und ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Pestizid-Einsatz vorsieht. Die Landwirte ärgern sich aber auch über die Forderungen des Bienen-Volksbegehrens für mehr Artenschutz oder das Mercosur-Freihandelsabkommen der EU. Auf Plakaten war zu lesen: „Ohne Landwirtschaft wirst Du hungrig, nackt und nüchtern“ oder „Artenvielfalt nur mit uns Bauern“ sowie „Agrarpolitik wir reden mit“.