„Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, so regnet es vier ganze Wochen“ oder „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“. So oder so ähnlich steht es wohl heute in vielen Bauernkalendern. Der kalendarische Siebenschläfertag ist der 27. Juni. Dieser Tag wurde nicht etwa nach der putzigen Schlafmaus mit den großen Augen benannt, die mindestens sieben Monate Winterschlaf hält. Vielmehr ist der 27. Juni ein katholischer Gedenktag und verdankt seinen Namen den Sieben Schläfern von Ephesus. Der Legende nach wurden sieben Brüder, die sich Mitte des dritten Jahrhunderts zum Christentum bekannten und das geforderte Götteropfer verweigerten, in einer Hütte bei lebendigem Leib eingemauert. Dort schliefen sie 193 Jahre lang – bis ein Mann die Mauer einreißen ließ. Die Legende über die Auferstehung der sieben Männer wurde rasch verbreitet und steht auch in abgewandelter Form im Koran.

 

Heutzutage fällt der Siebenschläfertag zwar auf den 27. Juni, doch eigentlich ist der Zeitpunkt, auf den sich die Bauernregel bezieht, der 7. Juli. Nach der gregorianischen Kalenderreform aus dem Jahr 1582 wurden nämlich zehn Tage gestrichen. Da sich die Meteorologen aber ohnehin auf einen größeren Zeitraum konzentrieren, ist es ohnehin egal, auf welchen Tag Siebenschläfer genau fällt.