Der Abriss des alten Hallenbads an der Schillerstraße in Fellbach soll im Sommer 2020 erfolgen. Zuständig für das Projekt ist das Siedlungswerk Stuttgart. In den fünf Häusern sind 48 Mietwohnungen und zehn Eigentumswohnungen vorgesehen.

Fellbach - Für das „Filetstück mitten in Fellbach“, wie es Oberbürgermeisterin Gabriele Zull umschreibt, sind jetzt entscheidende Weichen gestellt worden. Im Herzen der Stadt, auf dem Areal des früheren Hallenbads, soll bis in gut dreieinhalb Jahren ein neues Wohngebiet bezugsfertig sein, das für vielerlei Zielgruppen ein ideales Domizil darstellt. Im Rathaus präsentierten am Mittwoch Vertreter der Stadtverwaltung und des Bauherrn, des Siedlungswerks Stuttgart, die Details zur vorgesehenen Realisierung.

 

In den fünf Gebäuden sind 58 Wohnungen untergebracht, zehn davon als Eigentumswohnungen

Das Areal entlang der Schillerstraße besticht mit kurzen Wegen zu Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten, Schulen, Kultureinrichtungen, zu Bussen oder Stadtbahnen. „Urbanes Wohnen im Zentrum“, nennt sich folgerichtig das Projekt, das nun entsprechend des von Baubürgermeisterin Beatrice Soltys gelobten „qualitätsvollen Entwurfs“ von der Siedlungswerk Wohnungs- und Städtebau GmbH umgesetzt wird. In den fünf Gebäuden sind 58 Wohnungen untergebracht, zehn davon als Eigentumswohnungen.

Zur Bruttogeschossfläche von maximal 7000 Quadratmetern sagt Soltys: „Wir sind überzeugt, dass ein Gebiet in dieser zentralen Lage eine höhere Dichte vertragen kann“. Zwei-Zimmer-Wohnungen sind ebenso vorgesehen wie Fünf-Zimmer-Familienwohnungen. Genau die Hälfte der Mietwohnungen ist öffentlich gefördert, womit man also über der Vorgabe der Stadt liegt. Für die neuen Bewohner gibt’s in der Mitte der fünf Einzelgebäude „eine kleine Verweilstätte“, wo man sich treffen oder Fahrräder abstellen kann. Ebenfalls kommen wird ein „Nachbarschaftsstübchen“, das gemeinschaftlich genutzt werden kann, etwa für Hausaufgabenhilfe, Mieterfeste, Krabbelgruppen. Dieser Raum befindet sich im Erdgeschoss des Flachdachgebäudes an der Ecke zur Unteren Schwabstraße – wo jetzt noch der Eingangsbereich des Hallenbads steht. Das Dach des markanten Gebäudes wird, wie Baurechtsamtsleiterin Marion Maiwald erläuterte, „intensiv begrünt“.

Das Modell zum Hallenbad-Areal. Foto: Patricia Sigerist

Geparkt wird unterirdisch, „von der Schillerstraße taucht man in die Tiefgarage ab“, erläutert Jochen Wassner, Prokurist und Geschäftsbereichsleiter Verkauf des Siedlungswerks. Er ist übrigens selbst Fellbacher und hat „in diesem Hallenbad Schwimmen gelernt“. Ebenfalls an der Schillerstraße ist geplant, eine Fläche für Carsharing freizuhalten.

Entsprechend des von der Baudezernentin angekündigten „straffen Zeitplans“ soll das Bebauungsplanverfahren bis in einem Jahr abgeschlossen sein. Der Rückbau des Hallenbads erfolgt im Sommer 2020 – durch das Siedlungswerk, getreu dem Motto: „Wer baut, muss abbrechen“, erklärt Beatrice Soltys. Der Hochbau beginnt Ende 2020, die Fertigstellung der Gebäude ist für Ende 2022 angepeilt. Sollten es noch ein paar Monate später werden, gäbe es den Einzug der gut 150 Bewohner genau zehn Jahre nach dem letzten Sprung ins Becken (am 27. Juli 2013).

Die jungen Familien mit Wohnungsbedarf seien jetzt da

Eine zügige Umsetzung wünscht auch Siedlungswerk-Geschäftsführer Norbert Tobisch: Angesichts der Wohnungsnachfrage müsse man „was tun, nicht nur reden“. Die jungen Familien mit Wohnungsbedarf seien jetzt da: „Wir können nicht warten bis 2025 oder 2027 fortfolgende.“

Für die Vergabe der Mietwohnungen ist die Stadt Fellbach zuständig, die dies anhand ihrer Listen und Kriterien bearbeitet. Die Eigentumswohnungen werden übers Siedlungswerk verkauft. Auch wenn es bis zum Einzug noch Jahre dauert, nennt Joachim Wassner schon einmal eine Telefonnummer für mögliche Interessenten: 0711/2381-224.

Bereits am Dienstagabend hatte der Gemeinderat die Vergabe des Investitionsprojekts Hallenbad-Areal ans Siedlungswerk abgesegnet. Es gab nur Lob für „das tolle Projekt“ (Peter Treiber, Freie Wähler), für den bestechenden Siegerentwurf (Michael Vonau, Grüne), für das „Rundumsorglos-Paket“ (Sebastian Bürkle, SPD) und den Mix im künftigen Wohngebiet, der „die gesellschaftliche Realität widerspiegelt“, so Franz Plappert (CDU) – „mit der Dachbegrünung als Bombole!“