Beim Architekturwettbewerb zum Baugebiet Schelmenäcker in Leinfelden-Echterdingen sehen die Stadträte gute Ansätze, aber noch nicht die eine gute Lösung. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen.

Leinfelden-Echterdingen - Der eine Entwurf war nicht dabei“, sagt Erich Klauser. Der SPD-Fraktionsvorsitzende ergänzt: „Wenn auch fast alle der sieben Arbeiten einen gewissen Charme gehabt haben.“ Wolfgang Haug, Vizechef der Fraktionsgemeinschaft L.E. Bürger/FDP, sagt: „Der eine große Wurf war noch nicht dabei“.

 

Ähnlich sieht es Beatrix Hess, die für die Freien Wähler in der Jury saß. Sie sagt: „Es gab gute Ansätze, aber noch nicht die eine gute Lösung.“ Schließlich werde ein neues Stadtgebiet geschaffen. Insbesondere bei der Gestaltung des Quartierplatzes müssten alle Büros noch mal ihre Hausaufgaben machen.

Eva Barth-Rapp (Grüne) lobt die „wunderbar angelegten Wege“ des Dresdner Büros Schieferdecker Landschaftsarchitektur mit Friedemann Rentsch Architektur. Das von diesem Büro vierstöckig geplante Jugendhaus stieß auf Kritik – nicht nur bei den Grünen.

Länger als gedacht hat die Jury beraten

Die Rede ist von dem ausgelobten Architekturwettbewerb zum Leinfeldener Baugebiet Schelmenäcker. In dem Gebiet werden bis zu 200 Wohnungen entstehen – darunter auch Wohnraum für Menschen mit kleinem Geldbeutel. Unternehmen erhalten die Möglichkeit sich dort zu erweitern. Eine große Kita und das Jugendhaus Areal sollen neu gebaut werden. Ein Grünzug ist vorgesehen.

Um die konkrete Gestaltung dieses grünen Bandes, um Pausengärten und einen Platz, der das neue Quartier prägen soll, ging es in einem Wettbewerb (wir berichteten). Sieben Architekturbüros haben mitgemacht. Sie haben dabei auch erste Ideen für das neue Jugendhaus und die Kita eingereicht. 25 Jurymitglieder hatten am 28. April ihre Köpfe über die eingereichten Arbeiten gebeugt. Von neun Uhr morgens an bis fünf Uhr nachmittags – und damit länger als gedacht – haben Preisrichter, Vertreter des Jugendhauses und auch Jugendliche, Mitarbeiter der Stuttgarter Straßenbahnen sowie Vertreter der Stadtverwaltung und der Gemeinderatsfraktionen die Entwürfe unter die Lupe genommen. Zum Schluss wurde kein Sieger ausgemacht, vielmehr wurden zwei zweite Plätze und ein dritter vergeben.

Die Büros überarbeiten ihre Vorschläge

„Drei Büros haben die Chance erhalten, ihre Vorschläge zu überarbeiten“, fasst Ilona Koch, die CDU-Fraktionsvorsitzende das Ergebnis nun zusammen. Danach wird das Preisrichter-Gremium erneut über die Entwürfe beraten. Koch selbst hat bereits am Tag der Beratung ihren Favoriten ausgemacht: Der Entwurf des Büros Kraftraum aus Krefeld „war am sorgfältigsten ausgearbeitet“, sagt sie. Diese Arbeit hat auch Erich Klauser (SPD) am besten gefallen.

FDP-Stadtrat Wolfgang Haug dagegen ist es wichtig, dass „echtes Grün – also Grashalme“ bis an den Quartierplatz herangezogen werden. Deshalb sieht er persönlich den Drittplatzierten und damit das Büro Bode, Williams und Partner aus Berlin vorne.