An der Heilbronner Straße siedelt sich bald ein neuer Baumarkt an. Ein Obi existiert bereits an der Stuttgarter Straße im Zentrum des Stadtbezirks. Der Kampf um die Gunst der Heimwerker am Standort Feuerbach ist damit wohl entbrannt.

Feuerbach - Öfter mal was Neues: Die Baumarktkette Praktiker will nun an der Heilbronner Straße in der Nähe der Auffahrtsrampe Friedrichswahl doch einen Markt ihrer Unternehmenstochter Max Bahr ansiedeln: „Der erste Standort unseres Konzerns in Stuttgart wird nun doch kein Praktiker-Markt, sondern eine Filiale der höher positionierten Konzernmarke Max Bahr“, sagt der Praktiker-Pressesprecher Harald Günter. Damit ändert der Konzern binnen zwei Jahren bereits zum zweiten Mal sein Ansiedlungskonzept und kehrt nun wieder zu den alten Plänen zurück. Die Rückbesinnung auf die ursprüngliche Planung sei letztendlich in einer grundsätzlichen Neuausrichtung des Deutschlandgeschäftes der Praktiker AG begründet, berichtet Harald Günter auf Nachfrage unserer Redaktion.

 

Im Rahmen dieser Neuausrichtung sei entschieden worden, Max Bahr zur Hauptvertriebslinie des Konzerns auszubauen. „Dies geschieht vor allem dadurch, dass in diesem und im kommenden Jahr insgesamt bis zu 120 bestehende Praktiker-Baumärkte mit einer Verkaufsfläche von über 5000 Quadratmetern auf Max Bahr umgestellt werden. Praktiker bleibt in der Zielplanung als Baumarktkette mit bundesweit rund 100 kleineren Märkten für den preiswerten, unkomplizierten und schnellen Einkauf bestehen“, berichtet Günter von dem umfassenden Umbauprogramm des Konzerns.

So soll das zuletzt angeschlagene Unternehmen wieder auf Erfolgskurs gebracht werden. „Vor diesem Hintergrund ist klar, dass ein Neubauprojekt mit rund 10 000 Quadratmeter Verkaufsfläche wie das an der Heilbronner Straße in Stuttgart von Anfang an als Max-Bahr-Markt betrieben wird“, sagt der Pressesprecher. Über die Kosten des Vorhabens wolle sich das Unternehmen im derzeitigen Planungsstadium nicht äußern. Die Pläne für den Baumarkt wurden bereits von den Bezirksbeiräten in Feuerbach und Zuffenhausen mehrheitlich abgesegnet.

Um die neuen Nutzungsideen umsetzen zu können, musste sowohl der Flächennutzungsplan als auch der Bebauungsplan geändert werden. Das Plangebiet liegt auf dem Gelände der Firma Kiefer an der Heilbronner Straße in direkter Nähe zur Auffahrt der B 10/27.

„Die Baugenehmigung liegt vor“

Einer der Knackpunkte der Planung für den Baumarkt war, ein schlüssiges Erschließungskonzept zu entwickeln. Letztendlich einigten sich die Beteiligten und Planer des Vorhabens, dass die Zu- und Abfahrt auf das Gelände nicht nur über die Heilbronner Straße erfolgen könne. Denn diese Zufahrtsmöglichkeit steht nur den stadtauswärts fahrenden Autofahrern zur Verfügung. Sie biegen aus Richtung Stuttgart kommend rechts zum Baumarkt ab und können nach dem Besuch des Baumarktes wieder direkt auf die Heilbronner Straße einbiegen – allerdings nur in Richtung Ludwigsburg. Wer nach dem Einkauf im Baumarkt in Richtung Pragsattel, Bad Cannstatt oder Stadtmitte fahren will, muss über die Krailenshaldenstraße bis hoch zum Knotenpunkt Heilbronner Straße/Sieglestraße fahren und dort nach links in die Heilbronner Straße einbiegen.

Die Stadt hat inzwischen grünes Licht für das Projekt gegeben: „Die Baugenehmigung liegt vor“, sagt Ines Aufrecht. Die Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung findet, der Standort sei für so ein Projekt durchaus der richtige. „Ich halte einen Baumarkt an dieser Stelle für Erfolg versprechend.“ Dass es in Feuerbach auf dem Roser-Areal an der Stuttgarter Straße bereits einen weiteren Baumarkt gibt, sieht sie gelassen. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, findet Ines Aufrecht.

Feuerbachs Bezirksvorsteherin Andrea Klöber glaubt, dass der Markt an der Heilbronner Straße auch andere Zielgruppen wie zum Beispiel Handwerker findet und wegen der exponierten Lage an der Bundesstraße eher Kundenströme aus der Innenstadt und dem Umland anziehen wird. Mit dem Bau des Baumarktes soll im Frühjahr 2013 begonnen werden. Die Eröffnung sei etwa ein Jahr später, „also für das Frühjahr 2014“ geplant, sagt der Praktiker-Sprecher.