Kurz hat er am Morgen noch Gelegenheit, mit Geschäftsführer Norbert Scheuch zu reden. Dieser macht ihm allerdings keinerlei Zusagen, wie Bender später berichtet. Zumindest, so eine Sprecherin des Unternehmens, müsse Scheuch die Forderungen der Gewerkschaft mal überlegen. Im Übrigen ist die Geschäftsführung überzeugt, dass Putzmeister unter dem Dach des chinesischen Konzerns einer guten Zukunft entgegengeht. Karl Schlecht, 79, müsse die Zukunft des Unternehmens regeln. Dieses liegt in er Hand einer Stiftung, der Eintritt von Schlechts Kindern habe nicht zur Debatte gestanden.

 

Nach eher schlechten Jahren geht es dem Unternehmen inzwischen wieder gut. Mit der Produktion von Betonpumpen wird wieder Geld verdient, der Umsatz steigt. Inzwischen liegt dieser bei 570 Millionen Euro. Übel hatte es 2009 ausgesehen: Der Umsatz war von 800 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro geschrumpft, in der Bilanz standen rote Zahlen. In Aichtal wurde in der Krise Kurzarbeit gefahren, jede dritte Stelle gestrichen. Heute arbeiten dort noch 900 Mitarbeiter.

Und obwohl Schlecht auch schon mal er einen Zickzackkurs fuhr, hielten die Beschäftigten große Stücke auf ihn. Im Jahr 2000 hatte der Eigentümer das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt - mit der Familie als alleinige Aktionärin. Sieben Jahre später kam dann die Rolle rückwärts, jetzt firmiert Putzmeister wieder als GmbH, als Gesellschaft mit beschränkter Haftung. "Goasch mit, bisch he", lautet eine schwäbische Langform für das Kürzel - und den Mitarbeitern bleibt gar nichts anderes übrig, als weiter mitzugehen.

"Das ist nicht der Stil, den wir erwarten"

"Wenn die Chinesen bei Putzmeister so sind wie unsere, dann können die Mitarbeiter sich glücklich schätzen", sagt Holger Müller, Geschäftsführer beim Werkzeughersteller Kelch inSchorndorf. Nach der Insolvenz des Familienunternehmens hatte die HMCT-Gruppe aus Hongkong 100 Prozent der Anteile übernommen. Zahlreiche Stellen wurden abgebaut. Inzwischen arbeiten dort 85 Beschäftigte, er Umsatz soll in diesem Jahr von vier auf zehn Millionen steigen - auch dank der Hilfe der neuen Eigentümer. "Diese haben bisher hier einen zweistelligen Millionen Betrag investiert", berichtet Müller.

Nun steht er auf einer Hebebühne und verkündet, dass sich nicht kampflos vom chinesischen Drachen verschlingen lassen will: "Wir wollen eine Standortsicherungsvertrag bis 2020", ruft Bender den Mitarbeitern - dafür gibt es warmen Beifall an diesem kalten Wintermorgen. Und der Mann von der IG Metall will noch mehr: mehr Mitbestimmung im Unternehmen, aber auch Geld für die Beschäftigten: "Wir wollen auch einen Teil des Verkaufserlöses", verlangt Bender.

Die Beschäftigten hielten große Stücke auf Schlecht

Kurz hat er am Morgen noch Gelegenheit, mit Geschäftsführer Norbert Scheuch zu reden. Dieser macht ihm allerdings keinerlei Zusagen, wie Bender später berichtet. Zumindest, so eine Sprecherin des Unternehmens, müsse Scheuch die Forderungen der Gewerkschaft mal überlegen. Im Übrigen ist die Geschäftsführung überzeugt, dass Putzmeister unter dem Dach des chinesischen Konzerns einer guten Zukunft entgegengeht. Karl Schlecht, 79, müsse die Zukunft des Unternehmens regeln. Dieses liegt in er Hand einer Stiftung, der Eintritt von Schlechts Kindern habe nicht zur Debatte gestanden.

Nach eher schlechten Jahren geht es dem Unternehmen inzwischen wieder gut. Mit der Produktion von Betonpumpen wird wieder Geld verdient, der Umsatz steigt. Inzwischen liegt dieser bei 570 Millionen Euro. Übel hatte es 2009 ausgesehen: Der Umsatz war von 800 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro geschrumpft, in der Bilanz standen rote Zahlen. In Aichtal wurde in der Krise Kurzarbeit gefahren, jede dritte Stelle gestrichen. Heute arbeiten dort noch 900 Mitarbeiter.

Und obwohl Schlecht auch schon mal er einen Zickzackkurs fuhr, hielten die Beschäftigten große Stücke auf ihn. Im Jahr 2000 hatte der Eigentümer das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt - mit der Familie als alleinige Aktionärin. Sieben Jahre später kam dann die Rolle rückwärts, jetzt firmiert Putzmeister wieder als GmbH, als Gesellschaft mit beschränkter Haftung. "Goasch mit, bisch he", lautet eine schwäbische Langform für das Kürzel - und den Mitarbeitern bleibt gar nichts anderes übrig, als weiter mitzugehen.

"Das ist nicht der Stil, den wir erwarten"

"Wenn die Chinesen bei Putzmeister so sind wie unsere, dann können die Mitarbeiter sich glücklich schätzen", sagt Holger Müller, Geschäftsführer beim Werkzeughersteller Kelch inSchorndorf. Nach der Insolvenz des Familienunternehmens hatte die HMCT-Gruppe aus Hongkong 100 Prozent der Anteile übernommen. Zahlreiche Stellen wurden abgebaut. Inzwischen arbeiten dort 85 Beschäftigte, er Umsatz soll in diesem Jahr von vier auf zehn Millionen steigen - auch dank der Hilfe der neuen Eigentümer. "Diese haben bisher hier einen zweistelligen Millionen Betrag investiert", berichtet Müller.

"Wir verlassen uns auf die Aussage der Geschäftsführung, dass es keinen Abbau von Arbeitsplätzen geben soll", sagt Klaus Weinmann, erster Stellvertreter des Aichtaler Bürgermeisters, "das Unternehmen braucht seine qualifizierten Mitarbeiter." Das möchten auch die Beschäftigten gerne glauben. "Wenn es wirklich keine negativen Folgen für die Arbeitsplätze gibt, kann man dies uns doch auch schriftlich geben", meint Gerhard Schamber, der Vorsitzende des Betriebsrats, zur Forderung nach einer Garantie für die Stellen und den Standort.

Doch schon durch die Art der Bekanntgabe der Übernahme hat die Geschäftsführung Misstrauen gesät: "Das ist nicht der Stil, den wir erwarten", kritisiert Schamber. "Mitarbeiter, Aufsichtsrat und Betriebsrat dürfen so etwas doch nicht einfach über die Medien erfahren." Bis Mittwoch will Bender nun seine Forderungen konkret vorlegen. Dann gibtes entweder Verhandlungen oder "lange dauernde Betriebsversammlungen, möglicherweise auch einen Streik". Benders Stimmung ist frostig, als er das sagt.

Putzmesieter im weltweiten Einsatz

Katastrophenhilfe Ausfahrbare Betonpumpen war bereits elf Tage nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima im Einsatz, um den heiß gelaufenen Reaktor abzukühlen. Das Unternehmen reagierte so auf einen Hilferuf des Kraftwerkbetreibers Tepco. Es waren auch schon schwäbische Pumpen aus Aichtal, die den Reaktor von Tschernobyl in einer Betonhülle versiegelten.

Baustellen Beteiligt war das Unternehmen am Bau des „Turms von Dubai“. Die Betonpumpen förderten das Beton nach oben im 818 Meter hohen Bauwerk. Des Weiteren baute Putzmeister am Eurotunnel, dem etwa 50 Kilometer langen Tunnel unterhalb des Ärmelkanals.