Eigentlich hatte der Investor andere Pläne. Jetzt muss er umplanen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Herausgekommen ist ein Kompromiss. Gegen die Stimmen der SPD hat der Ausschuss für Umwelt und Technik des Esslinger Gemeinderats jetzt beschlossen, dass der Aalener Investor Nowinta auf dem Citizen-Boley-Areal in der Berliner Straße rund 200 Mikro-Apartments sowie 60 bis 70 neue größere Wohnungen bauen darf.

 

Reinhard Putz, bei Nowinta zuständig fürs Bauträgergeschäft, zeigt sich optimistisch, dass man auf Grundlage des Beschlusses zusammen mit der Bauverwaltung eine gute Lösung realisieren könne. Ursprünglich hatte Nowinta beantragt, auf dem an den Altstadtring angrenzenden Gelände 256 Einzimmer- sowie 42 Zwei-Zimmer-Mikro-Apartments bauen zu dürfen. Begründet hatte der Investor das damit, dass das Wohnungsangebot auch in Esslingen den sich wandelnden Lebensbedingungen nicht mehr gerecht werde.

Große Wohnungen sollen frei werden

In den Mikro-Apartments sollen vor allem Studenten und Berufsanfänger eine Unterkunft finden, die momentan aufgrund fehlender Alternativen in Wohngemeinschaften leben und so – so Putz – diese großen Wohnungen belegen. Schaffe Nowinta die Mikro-Apartments, so die Argumentation, führe das auch zu einer Entlastung des allgemeinen Wohnungsmarkts.

Geplant sind der Bau von zwei getrennten Bauwerken. Für die Bewohner der Apartments müssen Gemeinschaftsräume gebaut werden. Zudem muss sich eine Hausverwaltung vor Ort um die Mieterbelange kümmern. Auf der restlichen Fläche soll Nowinta größere Wohnungen bauen, um Angebote für Familien zu schaffen.

Wohnraum für verschiedene Nutzergruppen

Während die SPD weiterhin überzeugt davon ist, dass es besser wäre, das Citizen-Boley-Areal komplett mit normalen Wohnungen zu bebauen, verteidigt der Esslinger Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht die nun im Ausschuss beschlossene Lösung. Sie basiere städtebaulich auf dem prämierten Wettbewerbsentwurf und berücksichtige die Interessen der Stadt, indem dort Wohnraum für verschiedene Nutzergruppen geschaffen werde. Wenn Nowinta dem Vorschlag zustimme, werde die Stadt auf dieser Grundlage das Bebauungsplanverfahren fortführen.

Geht es bei Citizen-Boley also voran, so ist nach wie vor unklar, wie es 200 Meter entfernt, auf dem ehemaligen Omnibusbahnhofs-Gelände, weitergehen wird. Auch dort planen die Investoren Apartments, auch dieses Projekt ist umstritten.