Der provisorische Kreisverkehr an der Stuttgarter/Neue Ramtelstraße wird im nächsten Jahr auf Dauer hergestellt. Die Stadt Leonberg baut im Auftrag des Regierungspräsidiums und Gerlingens. Die beiden Städte schießen je 20 000 Euro zu.

Gerlingen/Leonberg - Seit knapp zwei Jahren fahren die Autos im Grenzgebiet zwischen Gerlingen und Leonberg an der Stuttgarter Straße im Kreis: 2014 herrschte von Juli an ringsum erhöhtes Verkehrsaufkommen, weil in Gerlingen der Schillerhöhen-Kreisel und in Leonberg die Grabenstraße gebaut wurden und die Autofahrer wegen der Sperrungen andere Wege nehmen mussten. Am Zusammentreffen der Stuttgarter Straße, der Füllerstraße und der Neuen Ramtelstraße entstand mittels rot-weißer Kunststoff-Absperrungen ein provisorischer Kreisel. Dadurch lief der Verkehr in diesem Bereich flüssiger als mit der alten Ampellösung – und sowohl die Autofahrer wie die beiden Städte fanden Gefallen an dieser Lösung, die Staus vermeiden half. Die ehemalige Ampelkreuzung wird nun zum endgültigen Kreisverkehr umgebaut. Als erstes Gremium hat der Technische Ausschuss des Gerlinger Gemeinderats am Montag sein Plazet dazu gegeben.

 

Ein Bypass vom Wohngebiet Ramtel her

Der „Plastik-“ oder „Playmobilkreisel“, wie die Konstruktion rasch genannt wurde, wird aber noch etwa ein Jahr lang stehenbleiben. So lange wird für die nötigen Vorbereitungen sowie die Ausschreibung der Arbeiten noch benötigt. Die Baukosten von 622 000 Euro trägt das Land. Von den 90 000 Euro Nebenkosten übernimmt 50 000 Euro das Regierungspräsidium (RP), Leonberg und Gerlingen steuern je 20 000 Euro bei. Die Stadt Leonberg wird wie bisher bei der bautechnischen Planung federführend sein, sie erhält für ihren gesamten Einsatz einen Kostenersatz von 50 000 Euro.

Die Pläne sehen vor, dass der neue Kreisverkehr einen Durchmesser von 38 Metern hat. Von der Neuen Ramtelstraße, also von Leonberg heraufkommend, wird man per Bypass direkt auf die Stuttgarter Straße abbiegen können, ohne in den Kreisel einbiegen zu müssen. Dies erhöht die Kapazität des Kreisels und „dient dem Verkehrsfluss“, erklärte der Leonberger Verkehrsplaner Erhard Wieland am Montag den Gerlinger Stadträten. Der Bypass sei vom Regierungspräsidium vorgeschlagen worden. Im Übrigen habe sich die Behörde „dazu durchgerungen, dem Willen beider Städte nachzugeben“.

Gerlingen verkauft ein paar Quadratmeter Grund

Zudem müssen Teile der Fahrbahn rund um den Kreisel erneuert werden: 240 Meter der Stuttgarter Straße und 70 Meter der Neuen Ramtelstraße. Nicht nur die Autofahrer, auch die Gerlinger Stadtkasse hat etwas vom neuen Kreisel: Um alles rechtlich einwandfrei zu gestalten, verkauft die Stadt 121 Quadratmeter ihres Grundes an das Land. „Wir können alle sehr zufrieden sein“, sagte Bürgermeister Georg Brenner.

Mit dem RP waren die beiden Nachbarstädte nicht immer einig gewesen: Als der Schillerhöhenkreisel und die Grabenstraße fertig waren, schlugen die beiden Städte vor, den „Plastikkreisel“ zu belassen – dessen Verkehrsführung habe sich bewährt. Doch das RP bestand auf dessen Abbau. Es ergab sich eine heftige Auseinandersetzung, die bis zum Verkehrsministerium ausgetragen wurde.