Der Kreisverkehr an der Füllerstraße soll umbenannt werden.

Leonberg/Gerlingen - Der Platz ist ein historischer – und dies soll auch im Namen dokumentiert werden. Deshalb schlägt der Gerlinger Verein für Heimatpflege vor, den Kreisverkehr an der Stadtgrenze zu Leonberg künftig offiziell als „Römerkreisel“ zu benennen. Die Stadt habe das Vorschlagsrecht. Denn nur wenige Meter weiter verlaufe die Straße, welche die Römer vor rund 2000 Jahren angelegt und benutzt haben. Und auch sonst gebe es in beiden Städten genug Bezüge zu den Römern.

 

„Plastikkreisel“ oder auch „Playmobilkreisel“ wird das Verkehrsbauwerk auf der Stuttgarter Straße genannt. Seit knapp fünf Jahren ist der Kreisel dort provisorisch eingerichtet – und wegen seiner rot-weißen Absperrbaken aus Plastik hatte ihm der Volksmund rasch seinen Spitznamen verpasst.

2020 soll die endgültige Lösung kommen

Der Plastikkreisel wurde im Sommer des Jahres 2014 eingerichtet, weil in Gerlingen und in Leonberg zwei Baustellen parallel eingerichtet wurden und dafür umfangreiche Umleitungen nötig wurden – die beide über die Stuttgarter Straße, die Füllerstraße und die Neue Ramtelstraße führten. Um das Verkehrsaufkommen zu bewältigen, kamen Verkehrsplaner auf eine Idee: Die bis dahin ampelgeregelte Kreuzung, an der es stets Staus gab, wurde in einen Kreisel umgebaut.

Das Provisorium erwies sich als geschickt. Die beiden Stadtverwaltungen drangen darauf, daraus eine endgültige Lösung zu machen. Die soll 2020 kommen.

Teile der Römerstrecke sind heute noch sichtbar

Jürgen Wöhler und seine Mitstreiter im Gerlinger Heimatpflegeverein erinnerten sich daran, dass die Stuttgarter Straße respektive der Kreisel an einer historischen Strecke liegen: der Straße, welche die Römer von 98 bis 117 nach Christus gebaut hatten und die das Kastell in Cannstatt mit Pforzheim und Straßburg verband. Teile der Strecke seien heute noch sichtbar, sagt Wöhler: etwa der Weg zwischen den beiden Fußballfeldern der KSG oder die Römerstraße in Leonberg. Der Gerlinger Bürgermeister Brenner habe die Anregung des Vereins aufgenommen und bereits an das Regierungspräsidium und ins Leonberger Rathaus weitergeleitet, so der Vereinschef.

„Ich finde es eine schöne Idee, den Kreisel zu benennen“, sagt Leonbergs Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) zu dem Thema. Im Rathaus am Belforter Platz möchte man sich indes noch nicht auf eine Bezeichnung festlegen.