Bauprojekt in Kirchheim unter Teck Kreissparkasse macht Platz für 63 Wohnungen und eine Kita

Der rückseitige Gebäudeteil der Kreissparkasse soll abgerissen werden, um Platz zu schaffen für Wohngebäude. Foto: Ines Rudel

Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen will einen Teil ihres Verwaltungsgebäudes an der Kirchheimer Alleenstraße abbrechen. Auf dem Areal sollen fünf Wohngebäude und ein Kindergarten entstehen. So sieht der Zeitplan aus.

Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (KSK) will sich an ihrem Standort in der Kirchheimer Innenstadt verkleinern – und plant größer: Das stadtbildprägende Kundencenter an der Alleenstraße wird weiterhin als Bürogebäude genutzt, der Gebäudetrakt mit der großen Empfangshalle im hinteren Bereich sowie der Gebäudeflügel entlang der Mühlgasse jedoch sollen abgerissen und ebenso wie der freie Platz zur Lauter hin bebaut werden.

 

In fünf Mehrfamilienhäusern sollen 63 Mietwohnungen und eine Kita entstehen. Hintergrund der Planung ist, dass das heutige Gebäude für den aktuellen Bedarf einer Kreissparkasse viel zu groß geworden ist. Ein Gutteil der Büroflächen wird schon jetzt nicht mehr genutzt.

Bankgeschäft ändert sich grundlegend – auch in Kirchheim

Der massive Bau ist „ein Kind der 80er Jahre“, erläutert der KSK-Sprecher Ulrich Unger. „Der damalige kundenorientierte Geschäftsablauf war an personelle Kapazitäten gebunden. Dies spiegelte sich im benötigten Raum für den Service, die Beratung sowie die Abwicklung der Bankprozesse wider.“ Doch mit neuen technischen Möglichkeiten veränderte sich das Bankgeschäft grundlegend, zudem machen moderne Arbeitsmodelle feste Arbeitsplätze überflüssig.

Der KSK-Gebäudeteil an der Kirchheimer Alleenstraße bleibt erhalten. Foto: Ines Rudel

„Die klassische Schalterhalle, wie sie in Kirchheim noch zu finden ist, die Vielzahl an Büros und der damit einhergehende Raumbedarf gehört der Vergangenheit an“, ist Unger überzeugt. Die Kreissparkasse wird ihre Nutzfläche deshalb mehr als halbieren. Nach der Fertigstellung stehen den Mitarbeitenden für die Geschäfte mit den Kundinnen und Kunden im Bestandsgebäude in der Alleenstraße „zeitgemäße 5475 Quadratmeter zur Verfügung“.

In dem Komplex soll es auch einen Kindergarten geben

Zwischen Kanalstraße, Mühlgasse und dem verbleibenden KSK-Gebäude soll ein offenes Quartier entstehen – mit hohen Ansprüchen an die Nachhaltigkeit. Die Planungen sehen fünf Wohnhäuser mit vier bis fünf Geschossen vor, die sich um einen Innenhof gruppieren. „Die Gebäudehöhen orientieren sich an der umgebenden Bebauung“, so Unger. Die Flächenversiegelung soll so gering wie möglich gehalten werden. Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Mühlgasse. In einem der Häuser ist im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss ein zweigruppiger Kindergarten geplant – was aus Sicht der Stadtverwaltung ein guter Kompromiss ist. Das Projekt unterliegt der Kirchheimer Sozialbauverpflichtung. Demnach hätte die KSK eigentlich sieben Sozialwohnungen schaffen müssen. Sie schlug jedoch vor, stattdessen einen Kindergarten einzurichten. Angesichts des großen Bedarfes an Betreuungsplätzen in diesem Gebiet stimmte der Gemeinderat dem zu.

Sobald die endgültigen Pläne und die Baugenehmigung vorliegen, will die KSK laut Unger mit der Umsetzung des Vorhabens beginnen – voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025. „Wir gehen von einer Fertigstellung des Projektes bis Ende 2027 aus.“ Da die Planung noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich das Investitionsvolumen zum jetzigen Zeitpunkt „nicht seriös“ beziffern, räumt Unger ein.

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