Der grundlegende Aufbau für den SSB-Betriebshof in Weilimdorf steht. Das komplizierte Projekt wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen, wie der SSB-Chefplaner Volker Christiani im Bezirksbeirat erläuterte.

Weilimdorf - Nach außen hin mag es vielleicht ruhig geworden sein um den geplanten Stadtbahnbetriebshof in Weilimdorf. Aber untätig sei man keinesfalls gewesen, sagte Volker Christiani, der Planungsleiter bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB). Auf Wunsch des Bezirksbeirats Weilimdorf berichtete er in der jüngsten Sitzung über den Stand der Planungen.

 

Angesichts der Planungs- und Bauzeit mutet der Betriebshof, der frühestens 2026 fertig wird, wie ein Mammutprojekt an. Entsprechend ausführlich waren die Erläuterungen von Volker Christiani. „Bevor wir Ihnen im Herbst die Beschlussvorlage anbieten, wollte ich sicherstellen, dass sie alles schon einmal gehört haben“, sagte er.

„Wir haben das Optimum rausgezogen“

Der Standort auf Weilimdorfer Gemarkung, der an Ditzingen-Ost angrenzt, steht seit 2018 fest. Laut Volker Christiani habe es seither sehr umfangreiche SSB-interne Arbeiten am Aufbau des Betriebshofs gegeben. Dieser sei der Kern des gesamten Projekts. Zuletzt habe man den Grundriss optimiert und es unter anderem geschafft, 48 Stellplätze für Stadtbahnzüge statt ursprünglich 40 unterzubekommen. „Wir haben das Optimum rausgezogen. Das wird wohl der letzte Betriebshof auf Stuttgarter Gemarkung sein“, sagte er. Nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung hat man sich darauf verständigt, einen Architekturwettbewerb zur Gestaltung der Hallenfassaden, der Außenanlagen und des Sozialgebäudes, in dem die Räumlichkeiten für die Mitarbeiter sind, durchzuführen.

Auch der Streckenverlauf der U 13 sowie die Weichenverbindungen im Bereich des Betriebshofs seien sehr aufwendig umzusetzen. „Wir haben die Kosten-Nutzen-Untersuchung gestartet, die sogenannte Standardisierte Bewertung. Wir möchten vom Bund und vom Land für den Bau der Strecke der U 13 doch recht viele Zuschüsse“, erklärte Christiani. Vorab müsse man entsprechend Nachweise erbringen. Entgegen komme der Stadt da, dass die Bundesregierung die Finanzhilfen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes, kurz GVFG, aufgestockt habe. Diese betragen ab 2021 eine Milliarde Euro. 2025 sollen die Mittel auf zwei Milliarden Euro steigen. „Das ist ein ganz gewaltiger Topf geworden“, sagte er.

Verlässliche Angaben zu den Gesamtkosten kann die SSB noch nicht machen. „Wir haben bisher für den Betriebshof die Zahl von 60 Millionen Euro genannt. Dies ist aber nur eine sehr grobe Schätzung“, sagte SSB-Pressesprecherin Birgit Kiefer. Die Kosten für die U-13-Stecke werden noch nicht genannt. Was die Zuschüsse anbelangt, die man beantragen möchte, erklärte sie: „Seit diesem Jahr hat der Bund seinen Anteil auf 75 Prozent erhöht, der Anteil, den das Land übernehmen wird, ist noch nicht festgelegt. Für den Betriebshof werden wir Mittel im Landes-GVFG beantragen, da das Bundes-GVFG nur Strecken, aber keine Betriebshöfe fördert. Im Landes-GVFG liegt die Förderquote bei 50 Prozent.“

Weiter bis Hausen und Ditzingen?

Laut Volker Christiani stehen auf der Agenda zunächst zahlreiche Planungsaufträge, die man nun vergeben wird. Geprüft und untersucht werden müssen unter anderem die Umweltverträglichkeit, der Baugrund, Lärm sowie Ingenieurbauwerke, etwa Brücken oder Stützbauwerke. Derzeit ermittelt man auch den Nutzen-Kosten-Indikator für die Strecke bis Hausen und Ditzingen-Schuckertstraße, „gegebenenfalls auch bis Thales und Ditzingen Bahnhof“. Ergebnisse seien im ersten Halbjahr 2021 zu erwarten. Auf deren Grundlage wolle man entscheiden, ob nur bis Hausen oder gleich bis Ditzingen-Schuckertstraße gebaut würde.

Details wollte der SSB-Chefplaner nicht vorwegnehmen, da er in der kommenden Woche im Ditzinger Gemeinderat berichtet. Die Beschlussvorlage zur vorliegenden Planung und zum Auslobungstext des Architekturwettbewerbs soll dem Stuttgarter Gemeinderat im Herbst vorgelegt werden.