In einem feierlichen Akt ist der erste Tunnel für das Bahnprojekt Stuttgart 21 angestochen worden. Neben zahlreichen Vertretern des Projekts und der Stadt hatten sich auch S21-Gegner in Stuttgart-Wangen versammelt. Der Protest verlief ohne Zwischenfälle. Der Stadtbahnverkehr in Wangen war allerdings zeitweise unterbrochen.

In einem feierlichen Akt ist der erste Tunnel für das Bahnprojekt Stuttgart 21 angestochen worden. Neben zahlreichen Vertretern des Projekts und der Stadt hatten sich auch S21-Gegner in Stuttgart-Wangen versammelt. Der Protest verlief ohne Zwischenfälle. Der Stadtbahnverkehr in Wangen war zeitweise unterbrochen.

 

Stuttgart - Der erste Tunnel des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 ist angestochen. „Dieses Projekt ist die größte Chance für die Stadt Stuttgart, die ich je gesehen habe“, sagte Projektsprecher Wolfgang Dietrich am Mittwoch.

Es sei eine große Ehre und ein bewegender Moment bei der ersten Tunneltaufe auf Stuttgarter Boden dabei zu sein, so  Projektsprecher Dietrich weiter. "Sie steht heute auch stellvertretend für die inzwischen 14 Baustellen von Stuttgart 21 in der Stadt. Spätestens jetzt sollten wir auch der Freude auf diese unglaubliche Chance für Stadt und Land Platz machen."

Laut dem Pressesprecher der Parkschützer, Matthias von Herrmann, hatten sich zwischen 150 und 200 Projektgegner beim Tunnelanstich versammelt und friedlich gegen das Bahnprojekt protestiert. Ein Sprecher der Polizei sprach von gut 300 Demonstranten. Laut dem Polizeisprecher habe es sich um zwei Gruppen gehandelt, eine Demonstration sei angemeldet gewesen, die zweite hätte sich "spontan" formiert.

Während des Festaktes sei es zu Verkehrsbehinderungen gekommen, so der Sprecher weiter. Auch die Stadtbahnlinien U4 und U9 konnten aus Sicherheitsgründen zwischen 10.30 Uhr und 11.30 Uhr nicht fahren, erklärte eine Sprecherin der SSB. Die Proteste hatten sich zu nah an den Gleisen abgespielt. Die Polizei war mit rund 200 Kräften im Einsatz.

Die Feierlichkeiten für die Arbeiten an der Tunnelzuführung nach Ober- und Untertürkheim fiel auf den für die Mineure und Tunnelbauer wichtigen Barbara-Feiertag. Nach einer ökumenischen Segnung nahm die Bezirksvorsteherin aus Wangen, Beate Dietrich, als Tunnelpatin den symbolischen Tunnelanschlag gemeinsam mit den Mineuren vor.

Der aus zwei Röhren bestehende, sechs Kilometer lange Tunnel soll künftig den neuen Hauptbahnhof an die Neckartalgleise in Stuttgart-Obertürkheim anschließen. Ein Ast soll die Unterführung zusätzlich mit dem Abstellbahnhof in Stuttgart-Untertürkheim verbinden. Die Kosten belaufen sich auf 350 Millionen Euro. In der Landeshauptstadt gibt es im Zusammenhang mit dem Milliardenprojekt 14 Baustellen.