Seit einigen Tagen gibt es einen Erdaushub am Stuttgarter Marktplatz Höhe Münzstraße. Die EnBW repariert hier eine schadhafte Fernwärme-Leitung.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Wer Informationen über die Löcher im Universum haben will, muss sich auf intellektuell herausfordernde Erklärungen einstellen. Anders ist es bei Löchern, die uns auf unseren täglichen Wegen begegnen: Gestern war da noch Gehweg oder Radweg oder Fahrspur, heute ist da erst mal eine Absperrung, hinter der es einen Meter oder noch mehr in die Tiefe geht. Logisch: Hier kann es sich eigentlich nur um einen Defekt bei den Versorgungsrohren handeln, seien es Wasser, Gas, Fernwärme, Strom oder Glasfaser.

 

Versorgungsleitungen liegen offen da

So ist es auch beim Marktplatz gegenüber von Breuninger an der Zufahrt Münzstraße. Da klafft seit einigen Tagen ein Loch, das täglich größer und tiefer zu werden scheint. Nicht schon wieder Baustelle, mag da mancher stöhnen in der Stadt, die derzeit wahrlich reich an Baustellen ist. Doch halt: Hier werden ja vor allem Versorgungsleitungen offengelegt. Also handelt es sich da wohl um die Beseitigung eines Defekts.

Keine Einschränkungen für Nutzer

Der Energieversorger EnBW erklärt sich für zuständig für diese Baustelle und bestätigt unsere Sicht: „Es handelt sich hierbei um die Behebung eines Schadens an einer Fernwärme-Rohrleitung, die voraussichtlich bis Ende nächster Woche abgeschlossen sein wird“, so die Sprecherin Anja Leipold: „Danach muss der Fernwärmekanal, in dem die Rohrleitungen liegen, neu aufgebaut werden. Anschließend wird die Grube verfüllt und der Belag mit Pflastersteinen von der beauftragten Baufirma wieder hergestellt. Für diese Aufbauarbeiten ist mit etwa zwei Wochen bis zur Fertigstellung zu rechnen.“ Und dann gibt uns die Sprecherin noch diesen Trost mit auf den Weg: „Während der gesamten Maßnahme bleiben alle Fernwärmekunden ununterbrochen mit Fernwärme versorgt – hier gibt es keine Einschränkungen.“

Eine Baustelle weniger

Das ist doch eine gute Botschaft: In einigen Tagen hat die Stadt wieder eine Baustelle weniger, ein Schaden wurde behoben, niemand musste deshalb mit Einschränkungen leben. Wenn so alles seine Richtigkeit hat, könnte man freilich die Frage stellen, wie es überhaupt zustande kam, dass gerade an diesem Platz ein Loch gebuddelt wurde. Und auch darauf hat die EnBW eine Antwort. Die Ursache des Übels vermuten sie in externen Tiefbauarbeiten. Dabei sei wohl der so genannte Haubenkanal an einer ganz bestimmten Stelle beschädigt worden, in dem sich das Fernwärme-Rohr befindet. Leipold: „Durch den Hinweis eines unserer gewerblichen Kunden haben wir den Leitungsabschnitt kontrolliert und dabei eben auch an dieser Stelle einen Rohrschaden festgestellt.“ Und jetzt nochmals eine gute Nachricht: „Da wir die genaue Schadensstelle schnell finden konnten, wird es zu keinen weiteren Aufgrabungen kommen.“