Am Neckarknie in Stuttgart sind Straßen wegen der Rosensteintunnelbaustelle gesperrt. Der Verkehr staut sich auf der B10. Die Verkehrsleitzentrale empfiehlt dringend, die ausgeschilderten Umleitungen zu fahren. Wer eigene Umwege suche, verursache zusätzliche Staus und Stockungen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Einmal autofrei: so erlebt man die Bundesstraße 10 am Ortseingang von Bad Cannstatt vor den Röhren des Leuzetunnels und des Berger Tunnels sonst nie. Am Wochenende rollte an einem der meistbefahrenen Knotenpunkte im Stuttgarter Straßennetz kein einziges Auto, weil zwischen Tunnelportal und Wilhelma für den Rosensteintunnel gearbeitet wurde. Deshalb ist dort die Durchfahrt von Freitagnacht bis Montagfrüh gesperrt.

 

Am frühen Samstagmorgen hatte die Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) in Bad Cannstatt noch freie Fahrt auf allen Umleitungsstrecken gemeldet. Das änderte sich jedoch, sobald die ersten Regenschauer vorbei und die Geschäfte in der Stadt geöffnet waren. „Jetzt staut es sich ganz schön“, berichtete ein Sprecher der IVLZ. Das zog sich bis in den Nachmittag hinein. Sowohl auf der B 10 von Norden und aus Richtung Esslingen als auch auf der Uferstraße stockte der Verkehr.

Experten raten, die empfohlene Umleitung zu nehmen

In der IVLZ hatten die Experten eine Erklärung, warum es auf der eigentlich nicht von den Sperrungen betroffenen Uferstraße so langsam voranging: „Ein großes Problem ist, dass es wie immer viele Autofahrer gibt, die sich nicht an die Umleitung halten, sondern ihren eigenen Weg fahren“, sagte der Sprecher. Die Gaisburger Brücke lag vor der Sperrung und über sie gelangte man in den Osten – der jedoch nicht so viel Verkehr aufnehmen kann. „Wenn alle über die B 14 und die Benzstraße fahren würden, wie wir es ausgeschildert haben, sähe es besser aus“, so der Fachmann in der Leitzentrale.

Kleine Ursache – große Wirkung, so könnte man zusammenfassen, was Oberbauleiter Dieter Kühnle am Tunnelportal als Grund für die Straßensperrung in der Nacht zum Samstag bis Montagfrüh zeigte. Ein Bagger riss die Metallstreben des Schallschutzdaches am Rande des Leuzetunnels heraus, Rohre krachten auf die Fahrbahn. Dämmmaterial und Pflanzenranken fielen zwischen den Metallteilen herab. „Das kann man eben nur machen, wenn man alle Spuren frei hat“, so Kühnle.

Zwischen Bundesliga und Kirchentag

Weil die Sperrung so große Auswirkungen auf die Ein- und Ausfallrouten hat, suchten die Planer dieses Wochenende aus. Es lag in den Pfingstferien und war zwischen Bundesligasaisonende und Kirchentag frei von Großveranstaltungen.

Neben den Abrissarbeiten am Tunnelportal wurden noch weitere kleine Maßnahmen erledigt. Unter anderem hat man den Belag auf der Neckartalstraße erneuert und bei der Wilhelma Stromleitungen der Straßenbeleuchtung umgespannt. Die Leitungen waren bisher mit den Masten an der Stadtbahnhaltestelle Wilhelma verbunden. Da diese wegen des Tunnels verlegt wird, wurde die Stromversorgung geändert.