Auf der Pannenbaustelle des Berliner Flughafens BER gibt es neues Ungemach: Bosch droht mit Arbeitsniederlegungen. Es geht um angebliche Planungsänderungen und nicht erbrachte Leistungen.

Berlin/Gerlingen - Der Bosch-Konzern hat einem Bericht der „Bild am Sonntag“ zufolge der BER-Flughafengesellschaft gedroht, die Zusammenarbeit zu beenden. In einem Brief vom 31. Mai habe Bosch „keine Grundlage für die Inbetriebsetzung der Brandmeldeanlagen“ gesehen. Permanente Planungsänderungen würden „bereits bestehende Leistungen zerstören“.

 

Eine Woche später habe die Bauleitung des BER erklärt, dass Bosch Leistungen nicht erbracht habe. Die Flughafengesellschaft würde 80 000 Euro einbehalten. Außerdem würden zwischen 500 000 Euro und einer Million Euro pro Verzugstag berechnet. Daraufhin habe Bosch mit Arbeitsniederlegung gedroht und alle Planungstermine abgesagt. BER-Projektleiter Peter Herrmann habe daraufhin das Strafschreiben wieder zurückgezogen, berichtete die Zeitung.

Eröffnung 2018 wird angezweifelt

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg wollte auf dpa-Anfrage am Sonntagmittag den Vorgang nicht kommentieren. Bosch-Sprecher René Ziegler sagte: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass die Aufträge professionell und konstruktiv durchgeführt werden.“

Nach fünf geplatzten Terminen hatte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup 2018 als Ziel für die Eröffnung ausgegeben. Dieser Termin wird aber zunehmend angezweifelt. Lütke Daldrup hatte betont: „Der Eröffnungstermin hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt, mit den fünf entscheidenden Baufirmen - Bosch, Caverion, Siemens, T-Systems und ROM - verbindliche vertragliche Regelungen über die Restbauleistungen und Termine zu treffen.“