Der sichtbare und für Verkehrsteilnehmer spürbare Teil der Sanierung des Engelbergtunnels an der A 81 rückt näher. Am Dienstag geht eine neue Anlage in Betrieb, die an 14 Anschlussstellen Reisezeiten anzeigt.

Lokales: Alexander Ikrat (aik)

Stuttgart/Leonberg - 14 LED-Anzeigen an allen wichtigen Anschlussstellen der A 8, A 81 und B 295 rund um den Engelbergtunnel bei Leonberg gehen an diesem Dienstag in den Betrieb. Mit den Displays wollen die Straßentechniker des Landes anzeigen, wie lange ein Verkehrsteilnehmer im Falle eines Staus bis zu einer bestimmten Stelle braucht, wenn er auf der Autobahn bleibt und wie lange es dauert, wenn er die nächste offizielle Umfahrung (weißes U auf blauem Grund) nimmt.

 

Die Displays gehören zum millionenschweren Konzept, mit dem die Verantwortlichen verhindern wollen, dass der Verkehr während der jahrelangen Sanierungszeit des Tunnels regelmäßig zusammenbricht. Der Engelbergtunnel wird unterirdisch schon seit Herbst 2019 und soll oberirdisch vom Frühjahr 2021 bis zum Jahr 2024 für rund 130 Millionen Euro saniert werden. Konkret geht es um ein Betonkorsett für ein rund 200 Meter langes Teilstück auf der nördlichen Seite, wo aufquellender Gipskeuper im Berg immer wieder auf die Tunnelwände drückt und Schäden verursacht. Aktuell ruhen die Arbeiten, weil Stahlbauteile aus einem Zulieferwerk in der Ukraine nicht die erforderliche Qualität hatten und nun neu angefertigt werden müssen.

Der Tunnel wird vom Frühjahr an saniert

Die sechs Spuren in den beiden Tunnelröhren werden von Frühjahr an, wenn die sichtbaren Arbeiten beginnen sollen, nur noch in einer schmaleren Variante zur Verfügung stehen. Dann kann jede kleine Störung im von täglich 110 000 Fahrzeugen befahrenen Tunnel zum Stau führen. Damit die Verkehrsteilnehmer dann nicht gleich die A 81 und A 8 verlassen, wird es die Reisezeitanzeigen geben, die deutlich machen, ob die Ausweichrouten verstopft sind und der Weg dort länger dauert. „Die Ermittlung und Anzeige der Reisezeitdaten erfolgt dabei zuverlässig durch die Verwendung von Echtzeitdaten“, verspricht eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart. Allein diese Anlage mit 14 Displays lässt sich das Land im Rahmen eines Pilotprojekts rund 900 000 Euro kosten. Seit Herbst lief der Probetrieb, am Dienstag geht es nun richtig los. Alles in allem sind rund zehn Millionen Euro in die Verkehrsführung rund um den Tunnel geflossen.