Auf der Böblinger Straße wird gebaut, Autofahrer müssen über die Gallus- und Feldbergstraße in Stuttgart-Kaltental ausweichen. Glücklicherweise schreiten die Arbeiten gut voran.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Seit Anfang der Woche wird auf der Böblinger Straße gebaut. Darum ist diese stadtauswärts von der Haltestelle „Engelboldstraße“ an gesperrt. Der Verkehr wird über die Gallus- und die Feldbergstraße umgeleitet. Darum stehen dort seit Mitte vergangener Woche Halteverbotsschilder. „Wir waren schon ganz verwundert, was das soll“, sagt Doris Schönke-Bielefeld. Sie und ihre Nachbarn hätten zunächst gedacht, dass die Fahrbahn vielleicht gereinigt werden müsse.

 

Doch dass das nicht der Grund für die Schilder war, wissen die Anwohner seit Montag. Denn seitdem rollen wegen der Umleitung viele Autos vor ihren Haustüren vorbei, inklusive dem Schwerlastverkehr. „Wir wären gern im Vorfeld darüber informiert worden“, kritisiert Schönke-Bielefeld.

Autofahrer zu schnell unterwegs

Am meisten ärgern sie und ihre Nachbarn sich aber darüber, dass viele Autofahrer deutlich schneller fahren als die erlaubten 30 Kilometer in der Stunde. Das sei nicht verwunderlich, sagt Schönke-Bielefeld. Denn schließlich sei die Strecke wegen des beidseitigen Halteverbots frei und viel zu wenige Schilder würden auf die Tempo-30-Zone hinweisen.

Die Kaltentalerin hat sich an die Stadtverwaltung gewand und darum gebeten, dass auf der Umleitungsstrecke geblitzt wird oder aber, dass zumindest mehr Tempo-30-Schilder aufgestellt werden, um die Autofahrer an das Tempolimit zu erinnern. Vom Qualitätsmanagement des Tiefbauamts hat sie eine schriftliche Antwort bekommen. In dieser heißt es: „Damit Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig über Maßnahmen in ihrer Umgebung Bescheid wissen und sich auf eventuelle Beeinträchtigungen während der Bauzeit einstellen können, informiert die Stadt Stuttgart über sämtliche Baumaßnahmen, die zu Verkehrseinschränkungen führen, in ihrem Baustellenkalender unter www.stuttgart.de/baustellenkalender.“ Eine direkte Information der Anwohner über anstehende Bauvorhaben erfolge nicht. Weiter heißt es in dem Schreiben: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich Einschränkungen und Behinderungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer nicht immer vermeiden lassen. Um zu prüfen, ob Geschwindigkeitskontrollen eingerichtet werden können, haben wir Ihre Nachricht zusätzlich an die Verkehrsüberwachung des Amts für öffentliche Ordnung weitergeleitet.“

Anwohner beschweren sich

Diese hat bereits auf die Anwohnerbeschwerde reagiert. „Die Kollegen waren mit einem mobilen Radargerät vor Ort“, weiß Jürgen Mutz. Er ist der Leitern der Bauabteilung Mitte/Nord beim Tiefbauamt. Zudem habe man an der Gallusstraße noch einmal nachjustiert. Diese ist nun eine Einbahnstraße in Richtung Vaihingen. Dafür können die Anwohner auf einer Straßenseite wieder parken. Bei der Feldbergstraße sei das nicht möglich. Denn sonst müssten die Anwohner erst bis nach Vaihingen fahren, bevor sie auf die Böblinger Straße in Richtung Innenstadt abbiegen können.

Jürgen Mutz räumt ein, dass die Stadtverwaltung die Anwohner der Umleitungsstrecke hätte informieren sollen. „Im Nachhinein betrachtet wäre das sicher sinnvoll und möglich gewesen, weil es eine eher lokale Umleitung ist“, sagt er. Allerdings sei das kein Standard. Üblich sei, die direkt von der Baustelle betroffenen Bürger per Postwurfsendung zu informieren, also diejenigen, die beispielsweise Einschränkungen an ihren Zu- und Ausfahrten hinnehmen müssen. So sei es auch in diesem Fall geschehen. Die Menschen an der Böblinger Straße haben einen Brief vom Tiefbauamt bekommen. Dass sich die Stuttgarter im Baustellenkalender im Internet über bevorstehende Verkehrsbeeinträchtigungen informieren, das hält Mutz selbst für „unrealistisch“.

Baustelle wird voraussichtlich am 23. Mai beendet

Die aktuelle Umleitungsstrecke über die Gallusstraße und die Feldbergstraße aber sei alternativlos, auch wenn sie für die Anwohner ärgerlich sei. Immerhin hat Mutz auch eine gute Nachricht: Stand jetzt kann die Baustelle bereits am Mittwoch, 23. Mai, beendet und die Umleitungsstrecke aufgehoben werden. „Wir sind gut vorangekommen und haben nichts Unvorhergesehenes im Untergrund gefunden“, sagt der Abteilungsleiter.