Rund 200 Meter vom Planetarium entfernt setzt Sonja Merz auf den Frühling. Die Mitarbeiter eines Blumengeschäfts pflanzen die ersten Stiefmütterchen in die Kübel ein. Seit elf Jahren leitet Sonja Merz den Biergarten im Mittleren Schlossgarten. „Ich wusste von Anfang an, dass Einschnitte auf mich zukommen, wenn Stuttgart 21 gebaut wird“, sagt Merz, „aber es ist schon noch mal etwas anderes, wenn man die Baustelle jetzt vor Augen hat.“ Sonja Merz blickt hinüber zum Südflügel des Hauptbahnhofs, wo sich ein Abrissbagger ins Gemäuer hineinwühlt. In diesem Jahr werden die Gäste des Biergarten den ersten Sommer am Bauzaun erleben.

 

Sonja Merz überlegt, was sie tun kann, damit ihre Besucher bei Hefeweizen und Brezeln nicht dauernd an jene Baustelle denken, die das Bild im Mittleren Schlossgarten über Jahre hinweg prägen wird. Die 150 Bambusse, die derzeit noch im Gewächshaus überwintern, will sie zu einem Sichtwall aufbauen, der den Biergarten vom 50 Meter entfernten Bauzaun abgrenzt. Die Bühne, auf der die Bands auftreten, könnte sie auch verschieben.

Neue Chancen durch Veränderung

Vor allem will sie Schilder am Bauzaun anbringen lassen, die die Gäste auf den Weg hinweisen – der Zugang von der Klettpassage zum Biergarten bleibt gesperrt. Doch zwei Wochen nach der Fällung der Bäume kehrt eine neue Normalität ein: Gestern hat die Stadt das Aufenthalts- und Betretungsverbot für Teile des Mittleren Schlossgartens wieder aufgehoben: Der Ferdinand-Leitner-Steg ist wieder geöffnet, und auch der Zugang vom Bahnhof zum Planetarium ist wieder ohne Umwege möglich.

Sonja Merz hofft, dass sich ihre Gäste nicht abschrecken lassen. Die Biergartenchefin sieht nicht nur die Risiken, als Geschäftsfrau sieht sie auch Chancen in den Veränderungen. Merz denkt dabei an die Baustellentouristen und daran, dass auch Bauarbeiter nach dem Feierabend durstig sein werden.

Biergarten im Mittleren Schlossgarten

Rund 200 Meter vom Planetarium entfernt setzt Sonja Merz auf den Frühling. Die Mitarbeiter eines Blumengeschäfts pflanzen die ersten Stiefmütterchen in die Kübel ein. Seit elf Jahren leitet Sonja Merz den Biergarten im Mittleren Schlossgarten. „Ich wusste von Anfang an, dass Einschnitte auf mich zukommen, wenn Stuttgart 21 gebaut wird“, sagt Merz, „aber es ist schon noch mal etwas anderes, wenn man die Baustelle jetzt vor Augen hat.“ Sonja Merz blickt hinüber zum Südflügel des Hauptbahnhofs, wo sich ein Abrissbagger ins Gemäuer hineinwühlt. In diesem Jahr werden die Gäste des Biergarten den ersten Sommer am Bauzaun erleben.

Sonja Merz überlegt, was sie tun kann, damit ihre Besucher bei Hefeweizen und Brezeln nicht dauernd an jene Baustelle denken, die das Bild im Mittleren Schlossgarten über Jahre hinweg prägen wird. Die 150 Bambusse, die derzeit noch im Gewächshaus überwintern, will sie zu einem Sichtwall aufbauen, der den Biergarten vom 50 Meter entfernten Bauzaun abgrenzt. Die Bühne, auf der die Bands auftreten, könnte sie auch verschieben.

Neue Chancen durch Veränderung

Vor allem will sie Schilder am Bauzaun anbringen lassen, die die Gäste auf den Weg hinweisen – der Zugang von der Klettpassage zum Biergarten bleibt gesperrt. Doch zwei Wochen nach der Fällung der Bäume kehrt eine neue Normalität ein: Gestern hat die Stadt das Aufenthalts- und Betretungsverbot für Teile des Mittleren Schlossgartens wieder aufgehoben: Der Ferdinand-Leitner-Steg ist wieder geöffnet, und auch der Zugang vom Bahnhof zum Planetarium ist wieder ohne Umwege möglich.

Sonja Merz hofft, dass sich ihre Gäste nicht abschrecken lassen. Die Biergartenchefin sieht nicht nur die Risiken, als Geschäftsfrau sieht sie auch Chancen in den Veränderungen. Merz denkt dabei an die Baustellentouristen und daran, dass auch Bauarbeiter nach dem Feierabend durstig sein werden.

Laut wird es mitunter dennoch werden. Dann muss die Blasmusik gegen den Baggerlärm anspielen. Solche Probleme wird das Königin-Katharina-Stift auf der anderen Seite der Schillerstraße nicht bekommen. Im Frühjahr wird die Generalsanierung der Schule abgeschlossen. „Dann werden wir auch zum Oberen Schlossgarten hinaus Schallschutzfenster der höchsten Kategorie besitzen“, sagt der Rektor Christof Martin. Die größte Baustelle Europas wird für Schüler und Lehrer von den Klassenzimmern aus zu sehen sein, hören werden sie von ihr fast nichts.