Seit Montag ist die Steinbruch-Spange gesperrt und wird zwei Monate lang umgebaut.

Rutesheim - Martin Killinger fällt ein Stein vom Herzen. Am Montagmorgen hat er sich persönlich davon überzeugt, dass sich etwas tut – und zufrieden festgestellt, dass die Straße gesperrt ist. „Ja, es geht los“, sagt der Rutesheimer Erste Beigeordnete.

 

Und weiter: „Das ist schon ein positives Gefühl, weil wir in jahrelangem Engagement dafür gearbeitet haben.“ Dabei geht es um die große Ortsumfahrung um Perouse herum, ein Sechs-Millionen-Projekt, bei dem die Stadt Rutesheim den Löwenanteil der Kosten trägt.

Abbiege-Kurve wird begradigt

Ein wichtiger Bestandteil dabei ist der Umbau der sogenannten Steinbruch-Spange zwischen Perouse und Heimsheim. Hier wird die Abbiege-Kurve begradigt. Wenn alles fertig ist, wird zudem die Landesstraße 1179 umgewidmet.

Im Ergebnis soll all dies dann dazu führen, dass der Verkehr von Heimsheim in Richtung Leonberg nicht mehr – wie heute – durch Perouse hindurchfließt, sondern den kleinen Ort westlich und nördlich umfährt.

Damit diese Steinbruch-Spange umgebaut werden kann, ist die Landesstraße zwischen Heimsheim und Perouse zwei Monate lang gesperrt, voraussichtlich bis Mitte Oktober. „Aber alle Arbeiten in und um Perouse sind im Zeitplan“, betont der Rutesheimer Beigeordnete Killinger.

Daher funktioniert die ausgeschilderte Umleitung auch: Wer derzeit von Heimsheim in Richtung Leonberg will, kann natürlich über die Autobahn A 8 fahren. Die offizielle Umleitung ist über die Landesstraße in Richtung Mönsheim und von dort über die Nordumfahrung Perouse ausgeschildert.

Und eben diese Umleitung funktioniert, weil der neue Kreisverkehr bei Perouse jetzt fertig und voll befahrbar ist. Von den Umleitungen und Vollsperrungen sind zudem die Buslinien betroffen, da mag es zu Verspätungen kommen, gibt Martin Killinger zu. „Aber die bisherigen Rückstaus durch das Verkehrsnadelöhr waren mit Sicherheit wesentlich höher“, sagt er.

Streit zwischen Rutesheim und Heimsheim geht zu Ende

Mit den Bauarbeiten an der Steinbruch-Spange geht zugleich ein langer Streit zwischen Rutesheim und Heimsheim zu Ende. Denn die Heimsheimer waren zum Beispiel dagegen, dass die alte Landesstraße 1179 völlig zurückgebaut wird. „Das ist unsere Verbindung nach Leonberg“, hatte der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll im vergangenen Jahr erklärt. Im März 2016 hatten die beiden Städte dann endlich einen Kompromiss gefunden und alle Streitpunkte in einem umfangreichen Vertrag geklärt. Die alte Landesstraße wird demzufolge nicht zurückgebaut, sondern zur Gemeindestraße umgewidmet und bleibt vor allem für Busse, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Anlieger und Radfahrer frei.

An diesen Vertrag halten sich die beiden Städte seitdem. „Ich kann nicht klagen“, teilt Paul Moch, der Heimsheimer Hauptamtsleiter, unserer Zeitung mit. Schließlich trägt Rutesheim auch die kompletten Umbaukosten der Steinbruch-Spange.

Für das Projekt, das zusammen mit der neuen Umfahrung von Perouse insgesamt sechs Millionen Euro kostet, bekommt die Stadt vom Land und vom Kreis Böblingen Zuschüsse in Höhe von jeweils 300 000 Euro – „bescheidene Beiträge“, wie der Rutesheimer Erste Beigeordnete Martin Killinger betont.