In Plieningen kam es am 12. November zu einer ungewöhnlichen Häufung von Rohrschäden – sowohl im öffentlichen Raum als auch in Privathäusern, vielleicht verursacht durch Umstellungen im Wasserrohrnetz. Diverse Baustellen sind die Folge.
Auffällig viele Baustellen bremsen aktuell den Verkehr in Plieningen aus. Eine Fehlplanung der Behörden steckt aber nicht dahinter. Wie der Verteilnetzbetreiber Netze BW mitteilt, ist daran vielmehr ein Ereignis schuld, dass das Unternehmen als „sehr ungewöhnlich“ einstuft.
Wie die Stadtverwaltung und Netze BW erst jetzt auf Anfrage mitteilen, sind drei der Baustellen im Zentrum von Plieningen Wasserrohrbrüchen geschuldet, die sich alle kurz hintereinander am 12. November ereignet haben. Betroffen von den Rohrbrüchen sind demnach Straßenabschnitte auf Höhe der Echterdinger Straße 3, Paracelsusstraße 2 und bei der Einmündung Fraubronnstraße in die Filderhauptstraße.
Die Meldungen für die Rohrbrüche gingen nach Auskunft von Netze BW am 12. November hintereinander um 8.16 Uhr, 10.45 Uhr und 11.15 Uhr ein. Wie Konzernsprecher Hans-Jörg Großcurth weiter ausführt, mussten in der Folge „an allen Stellen die Wasserleitungen für die Fehlersuche und Reparatur außer Betrieb genommen werden“. Die Wasserversorgung von rund 90 Gebäuden sei zeitweise betroffen gewesen.
Bei zwei der Störungen sei die Wasserversorgung am Nachmittag und Abend wieder hergestellt gewesen. Langwieriger gestaltete sich demnach die Fehlersuche in der Echterdinger Straße. Hier wurden Anwohner zeitweise mit Trinkwasser aus Kisten versorgt. Zudem sei von einem Hydranten ein Standrohr zur Wasserentnahme bereitgestellt worden. Die Bewohner seien mit Lautsprecherdurchsagen informiert worden.
Als Ursache für die Wasserrohrbrüche gibt Netze BW eigentlich planmäßige Umstellungen im Wasserrohrnetz an. Die Umstellungen hatten „Fließrichtungsänderungen zur Folge, was wiederum zu Überlastungen in den betroffenen Leitungsabschnitten führte“, erklärt Großcurth dazu. „Deshalb kam es zu den vorher nicht erwarteten Rohrbrüchen.“
Nach Recherchen unserer Zeitung brachen an diesem Tag in Plieningen auch Wasserrohre in Privathäusern. Wie ein Bewohner eines Mehrfamilienwohnhauses in der Luzernestraße mitteilt, verursachte dort der Bruch eines Wasserrohrs in den Morgenstunden des 12. November im Keller erhebliche Schäden. Ob der Rohrbruch tatsächlich Folge der beschriebenen Umstellungen war, sei bisher nicht untersucht worden.
Netze BW gab an, dass dem Unternehmen Informationen über Schäden in Privathäusern nicht vorlägen. Betroffene sollte sich jedoch beim Unternehmen melden. Den Vorgang will Netze BW nun intern aufarbeiten, um eine Wiederholung zu verhindern. Der Sprecher bezeichnete das Ereignis als „sehr ungewöhnlich“.
Nach Informationen der Stadtverwaltung soll die Echterdinger Straße bis 29. November dowie die Fraubronnstraße bis 14. Dezember voll gesperrt bleiben. In der Filderhauptstraße ist eine Engstellensignalisierung eingerichtet worden. Die Vollsperrung in der Paracelsusstraße befindet sich noch im Genehmigungsprozess. Über die Kosten für die Instandsetzungen machten Stadt und Netze BW keine Angaben.