Heslacher Tunnel, Charlottenplatz, Königsstraße: Wo man hinschaut, wird gebaut. Ärgerlich für Autofahrer - doch ein Ende ist in Sicht.

Stuttgart - Kräne und Bagger, so weit das Auge reicht. Wer durch die Stuttgarter Innenstadt bummelt, kann schnell den Eindruck bekommen, an allen Ecken werde gebaut, saniert, Straßen ausgebessert. "Das täuscht", beschwichtigt Jürgen Mutz, Abteilungsleiter der Bauabteilung Mitte/Nord beim Stuttgarter Tiefbauamt. "Es sind auch nicht mehr Sommerbaustellen als in den Jahren zuvor."

 

Er selbst freut sich über die Arbeiten. "Anfang des Jahres gab es von vielen Bürgern Beschwerden über den Zustand der Straßen, die im Winter sehr gelitten hatten. Jetzt haben wir vor den Sommerferien noch zusätzlich 1,6 Millionen Euro vom Gemeinderat zur Ausbesserung der Straßen bewilligt bekommen. Das hat uns sehr gefreut", erzählt der Abteilungsleiter. Das Geld sei auch gleich in viele aktuelle Straßensanierungen geflossen.

Insgesamt gibt es derzeit rund 20 Baustellen in Stuttgart, die das Tiefbauamt betreut. Hinzu kommen Großbaustellen von anderen Bauherren, wie beispielsweise im Quartier S - Bauherr ist hier die Landesstiftung Baden-Württemberg - oder beim Kaufhaus Breuninger.

"Wir werden sogar früher fertig als gedacht..."

In nächster Zeit werden noch vier neue Baustellen hinzukommen, kündigt das Tiefbauamt an. Zu Behinderungen sei es bisher nicht gekommen. "Wir hatten so gut wie keine Beschwerden", sagt Mutz. Selbst der Umbau der Querspange zwischen Königstraße und Marien-/Tübinger Straße, sei bisher gut verlaufen.


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"Wir haben uns ja früh mit den Einzelhändlern zusammengesetzt. Deshalb waren sie in das Vorhaben eingebunden. Wenn es irgendwo gehakt hat, weil die Passanten nicht richtig an die Geschäfte herankamen, haben wir das sofort ausgebessert", sagt Mutz.

Und dann hat er gleich noch eine gute Nachricht für Ladenbesitzer und Stadtbummler: "Wir werden sogar früher fertig als gedacht, nämlich schon im September." Das Projekt zählt zu den größeren Bauvorhaben.

Autofahrer müssen Umwege in Kauf nehmen

Insgesamt sind rund 2,8 Millionen Euro in die Straßensanierung geflossen. "Die größten Baustellen sind aber wohl der Heslacher Tunnel und die Tunnelarbeiten auf der Bundesstraße 295 in Feuerbach. Diese beiden Tunnel müssen wir nachts schließen", erklärt der Abteilungsleiter. Umleitungen seien ausgeschildert. "Aber natürlich müssen die Autofahrer hier Umwege in Kauf nehmen."

Auch beim Charlottenplatz, auf dem gerade ein Radweg angelegt wird, ist Mutz guter Dinge, dabei ist die Kreuzung er einer der Hauptknotenpunkte für den Verkehr in der Innenstadt. "Das ist ja das gute an Sommerbaustellen. Während der Sommerferien ist auch der Charlottenplatz nicht so stark befahren, so dass die Fahrspurreduzierungen nicht so ins Gewicht fallen", so Mutz. Im Augenblick liege alles gut im Zeitplan. "Wir haben alle Baustellen pünktlich begonnen, und es läuft nach Plan", betont er. Durch das zusätzlich bewilligte Geld könne zudem schnell hier und da noch ein Straßenbelag ausgebessert werden.

Die Gründe für die Bauvorhaben sind verschiedene: Mal werden Wartungsarbeiten durchgeführt, mal Brücken saniert, Kanäle in Stand gesetzt, Gehwege ausgebessert, Gleise erneuert. "Irgendwann müssen die Arbeiten ja gemacht werden. Manche werden dabei natürlich stark wahrgenommen, wie die Bauarbeiten auf der Königstraße, andere weniger. Aber wir hoffen, dass wir alle Bauarbeiten in den Sommerferien abschließen können", sagt Mutz optimistisch. Alle Baustellen können im Internet auf der Seite der Stadt eingesehen werden.