Baustellen in Stuttgart Bauarbeiten am Botnanger Sattel gehen in die Verlängerung

Hiobsbotschaft für den Stadtbezirk: die Botnanger Straße bleibt zwei Monate länger gesperrt. Foto: Lichtgut//Max Kovalenko

Netze BW hat die Sanierung nach dem Wasserrohrbruch im März abgeschlossen. Doch nun sollen die Bauarbeiten, Sperrungen und Umleitungen am Botnanger Sattel zwei Monate länger dauern. Was sind die Gründe?

Zuerst sorgten die Gleiserneuerungen auf der Strecke der Linien der U 2 und U 9 zwischen den Haltestellen Vogelsang und Botnang für Unmut bei den Kunden der Stuttgarter Straßenbahnen AG. Dann war ein Wasserrohrbruch im März in der Botnanger Straße schuld daran, dass Autofahrer seit April dieses Jahres Umleitungen auf sich nehmen müssen.

 

Das Maßnahmenpaket der Netze BW hatte es in sich: Auf einer Länge von rund 250 Metern sollten gleich alle drei dort verlaufenden Transportleitungen ausgetauscht werden. Die zwischen 18,5 und 20 Zentimeter dicken Rohre versorgen den Stadtbezirk mit Frischwasser. Ende Juli sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.

Strecke von etwa 250 Metern

Den Zeitplan konnte die Netze BW zwar einhalten, doch nun wurde der Bezirksbeirat Botnang mit der Hiobsbotschaft konfrontiert, dass – zumindest was den Autoverkehr angeht – der Stadtbezirk noch bis zum September „abgeschnitten“ bleibt. Denn im Anschluss an die Sanierung der Wasserleitungen beginnt Stuttgart Netze in wenigen Tagen auf exakt derselben Trasse mit der Verlegung von Leerrohren für künftige Stromleitungen. „Die Arbeiter verlegen auf einer Strecke von etwa 250 Metern insgesamt zwölf Rohre mit einem Durchmesser von jeweils 12,5 Zentimeter“, sagt Moritz Oehl, Sprecher der Stuttgart Netze.

Da die Stadt Stuttgart die Gelegenheit beim Schopf packt und im Anschluss einen komplett neuen Straßenbelag aufbringen will, bleibt die Baustelle am Botnanger Sattel noch rund zwei Monate länger bestehen. „Leider bleibt die Straße während dieser Zeit weiterhin komplett gesperrt und der Verkehr muss weiträumig jetzt bis Ende September umgeleitet werden“, sagt der Sprecher.

Stuttgart Netze gibt Planungsfehler zu

„Wir bedauern, dass wir die Notwendigkeit dieser ergänzenden Maßnahme nicht früher erkannt haben, und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“, gibt Harald Hauser, Technischer Geschäftsführer der Stuttgart Netze zu. Dennoch sei die Verlegung der Leerrohre nun einmal wichtig, um künftig die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes weiter zu verbessern und die Energiewende sowie die Klimaneutralität bis 2035 zu unterstützen. Mit den neuen Leerrohren erleichtert die Stuttgart Netze außerdem die künftige Erneuerung von schwer zugänglichen Mittelspannungskabeln im Waldgebiet Botnang. So wird die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in dem etwas abgelegenen Stadtbezirk weiter erhöht.

Ein erneutes Aufreißen der Straße verhindern

„Es ist sinnvoller, die Rohre jetzt in der verkehrsärmeren Zeit der Sommerferien zu verlegen, da die Straße noch nicht aufwendig wiederhergestellt wurde.“ Dadurch verlängere sich zwar die aktuelle Sperrung, man vermeide avber, dass die Straße in einigen Jahren erneut aufgerisssen werden müsse. „Das würde die Bauzeit im Vergleich zu den jetzt geplanten zwei Monaten mindestens verdoppeln“, führt Hauser aus.

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