Pendler kritisieren die Stadt wegen der Ferienbaustellen. Doch die Experten vom Tiefbauamt verteidigen die Baustelleneinrichung und die Absicherung mit Warnschildern.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Stuttgarter Autofahrer sind genervt. Denn eigentlich hoffen sie in den Ferien auf freie Straßen, und dann stehen sie wegen der vielen Baustellen doch wieder im Stau. Zudem wittern manche Verkehrsteilnehmer, dass die Baustellen eine zusätzliche Unfallgefahr darstellen oder gar unzureichend ausgeschildert seien. Diesen Vorwurf weist Peter Koch, der Leiter des Bereichs Baustellen und Transporte im Tiefbauamt, zurück: „Es gibt klare Vorschriften für die Verkehrssicherung. Bevor auf einer Baustelle die Arbeiten beginnen, kontrollieren wir die Beschilderung“, sagt er. Zu Engpässen komme es aufgrund des Baubooms: „Es ist schwierig, Firmen zu bekommen, die Verkehrsabsicherungen machen.“ Das ändere aber nichts am Grundsatz, dass die Absicherung sichergestellt sein müsse.

 

Im Baustellenbereich müssen Verkehrsteilnehmer vorsichtig fahren

Das gelte auch für die Baustelle an der Jahnstraße, die nach einem schweren Motorradunfall am vergangenen Freitag in die Kritik geraten war. „Dort steht rechtzeitig vorher ein Baustellenwarnschild, das Zeichen 123, wir nennen es umgangssprachlich das Schippenmännchen“, sagt Koch. Dieses Männchen mit der Schaufel im rot umrandeten Dreieck weise Verkehrsteilnehmer auf „baustellentypische Einschränkungen“ hin, erläutert Koch. Damit sei für die Verkehrsteilnehmer auch eine Verhaltenspflicht verbunden: Im Baustellenbereich müsse man besonders vorsichtig fahren, erläutert er, „das lernt man in der Fahrschule“.

Pendler hatten kritisiert, dass dort zu spät auf die Baustelle und auch auf den Wegfall einer Spur hingewiesen werde. „Der Abstand zur Baustelle richtet sich nach der Zahl der Fahrspuren und dem Tempolimit. An der Jahnstraße müssen es 70 Meter sein, das haben wir auch eingehalten“ erläutert Koch. Er habe von mehreren Autofahrern geschildert bekommen, dass manche Verkehrsteilnehmer dort noch schnell auf der linken Spur beschleunigen und dann nach rechts drängen würden, wenn die Warnbaken die linke Spur sperren. „Dadurch kann es zu gefährlichen Situationen im Baustellenbereich kommen, weil Autofahrer plötzlich abbremsen müssen“, sagt Peter Koch.