Zwischen Wilhelma und Leuze haben Straßen- und S-21-Baustellen jahrelang für zahlreiche Einschränkungen gesorgt. Das Wiederherstellen der Wege für Fußgänger und Radfahrer zieht sich hin, nun wurde der Eröffnungstermin zum wiederholten Mal verschoben.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Der Weg aus dem Neckartal bei der Wilhelma hinauf zum Schloss Rosenstein und in den gleichnamigen Park bleibt länger als gedacht ein Hindernisparcours für Fußgänger und Radfahrer. Zum zweiten Mal revidiert die Stadt ihre Angaben zum Zeitplan bis zur Eröffnung der neuen Wegeverbindung.

 

Viele Baustellen auf engstem Raum

Das sogenannte Neckarknie, die Windung des Flusses auf Höhe von Bad Cannstatt, hat in den vergangenen Jahren ein trostloses Bild abgegeben. Für die Bundesstraße 10 wurde ebenso wie für Stuttgart 21 von dort aus ein Tunnel unter dem Rosensteinpark vorgetrieben, zusätzlich entstand für die Bahn eine neue Brücke über die Wasserstraße. Zuvor war der alte Holzsteg über den Neckar ebenso gefallen, wie die Fußgängerbrücke über die B 10, die wegen entsprechender Bemalung als Elefantensteg bezeichnet wurde. Entsprechend lange Umwege mussten Fußgänger und Radfahrer auf sich nehmen.

Dieser Zustand dauert weiter an und wird später enden als ursprünglich gedacht. „Auf Grund der Witterung konnten Erdarbeiten nicht zeitnah abgeschlossen werden. Die Landeshauptstadt Stuttgart hat deshalb eine verlängerte Sperrung des Wegs bis zum 31. März bewilligt“, sagt Rathaus-Sprecher Oliver Hillinger auf Anfrage. Damit muss die Stadt die Eröffnung der Wegeverbindung schon ein zweites Mal verschieben.

Mehr als ein Vierteljahr Verspätung

Nachdem die Arbeiten an der Wiederherstellung des nach Ludwig von Zanth, dem Erbauer der Wilhelma, benannten Wegs im November vergangenen Jahres begannen, zeigte sich die Stadt zuversichtlich, dass sie bis Ende 2022 abgeschlossen sein würden. Der Jahreswechsel verstrich, der Weg blieb gesperrt. Man habe die Sperrung bis Februar 2023 verlängert, teilte damals ein Rathaus-Sprecher mit. Auch diese zweite Frist konnte nicht gehalten werden, ein neuer Anlauf für die Eröffnung erfolgt frühestens Anfang April und damit mehr als ein Vierteljahr später als ursprünglich prognostiziert.

Neuer Radweg erst Ende des Jahres

Diese Verzögerung solle allerdings keine Auswirkungen auf den zweiten Bauabschnitt haben. Bei ihm entsteht ein gänzlich neuer Radweg, der auf der Route von der Wilhelma in den unteren Schlossgarten den Aufstieg zum Schloss Rosenstein vermeiden helfen soll. Er führt stattdessen auf einer heute als Baustraße genannten Piste parallel zu den Gleisen der Stadtbahnlinie U 14 und schließt bei den Anlagenseen ans bestehende Wegenetz an. Er werde „voraussichtlich Ende 2023 fertiggestellt“, sagt Rathaus-Sprecher Hillinger. Aktuell müssen Radler ihren fahrbaren Untersatz am Ende des neuen Stegs über die Neckartalstraße eine behelfsmäßig montierte Treppe hinauftragen.