Krösus ist und bleibt Real Madrid. Bayern München ist der einzige deutsche Club, der es in die Top Ten schafft - die zwanzig umsatzstärksten Vereine gibt es in unserer Fotostrecke.

Düsseldorf/Berlin - Sportlich ist Bayern München in diesem Jahr auf dem Weg zu neuen Titeln und Triumphen, wirtschaftlich zählt der deutsche Rekordmeister schon lange zu den Champions. In der Rangliste der umsatzstärksten Fußball-Vereine der Welt behauptete der Bundesliga-Tabellenführer seinen vierten Platz. In dem zum 16. Mal von der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Deloitte erstellten Ranking für die Saison 2011/12 weist der Vorzeige-Club Erlöse von 368,4 Millionen Euro auf und ist damit der einzige deutsche Verein unter den Top Ten.

 

Den Bayern gelang in der vorherigen Spielzeit ein Umsatzsprung um 15 Prozent (47 Millionen) - obwohl sie zum zweiten Mal hintereinander titellos blieben. Maßgeblich für die Steigerung war unter anderem das Erreichen des „Finals dahoam“ in der Champions League. Außerdem steigerten die Bayern ihre kommerziellen Erlöse aus Sponsoring und Merchandising auf über 200 Millionen Euro - eine Zahl, die auf diesem Sektor noch kein Top-Club erreicht hat.

Der deutsche Branchenführer stehe „wirtschaftlich besser da denn je und verfügt über ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept“, heißt es in der am Donnerstag vorgestellten Studie. Dazu trage auch die Verpflichtung des Trainer-Stars Josep Guardiola bei.

Im vergangenen Jahr war auch Schalke 04 als Zehnter noch in die Spitzengruppe der Finanz-Liga gerutscht. Die Schalker, in der Vorsaison als DFB-Pokalsieger 2011 nur noch in der Europa League vertreten, fielen nun mit 174,5 Millionen Euro Umsatz auf Rang 14 zurück.

Die Bundesliga ist unter den ersten 20 viermal vertreten

Immerhin ist die Bundesliga wie in der Vorjahres-Ausgabe der „Football Money League“ unter den ersten 20 viermal vertreten. Meister Borussia Dortmund (189,1 Millionen) verbesserte sich vom 16. auf den 11. Platz - dank des ersten Doubles in der Vereinsgeschichte und der ersten Teilnahme an der Champions League seit 2002/03. Der Hamburger SV (121,1) blieb trotz sportlicher Misere und eines Rückgangs bei den Einnahmen auf dem 18. Rang. Der VfB Stuttgart ist (103,2) noch 25.

In dieser Saison sind von den Bundesliga-Vertretern weitere Umsatzsteigerungen zu erwarten. So schafften Bayern, Schalke und Dortmund immerhin den Sprung ins Champions-League-Achtelfinale - das wird sich auszahlen.

Mit Krösus Real Madrid können aber selbst die soliden Bayern-Haushälter - zumindest finanziell - nicht mithalten. Zum achten Mal hintereinander thronen die Königlichen auf dem Gipfel und haben als erste mit 512,6 Millionen Euro die Halbe-Milliarde-Grenze geknackt. Dahinter folgt Dauerrivale FC Barcelona (483,0). „Sie setzen sich international weiter ab und profitieren insbesondere von überdurchschnittlich hohen Erlösen aus der dezentralen TV-Rechtevermarktung in Spanien“, sagte Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte Deutschland.

Die Lücke zwischen den beiden Spitzenclubs und dem Rest der Primera División habe dazu geführt, dass außer Real und Barca kein spanischer Verein in der Umsatz-Liga vertreten ist, so Hollasch. Mit sieben Vereinen stellt die englische Premier League angeführt vom Umsatz-Dritten Manchester United (395,9) die meisten Vertreter auf den ersten 20 Plätzen.

Insgesamt erzielten die ersten 20 Clubs in 2011/12 Erlöse von 4,8 Milliarden Euro und damit ein Viertel des Gesamtumsatzes des europäischen Fußball-Marktes. Die Steigerung betrug rund zehn Prozent (435,0). „Diese Zahlen unterstreichen einmal mehr die positive Entwicklung des internationalen Spitzenfußballs inmitten eines weiterhin wirtschaftlich angespannten Umfelds“, sagte Hollasch.