Bei den Bayreuther Festspielen setzt Valentin Schwarz seine Inszenierung von Wagners „Ring“ mit „Siegfried“ fort. Auf der Bühne bleibt’s bunt und manchmal rätselhaft, aber das Festspielorchester nimmt unter Cornelius Meister mächtig Fahrt auf.

Irgendwann im ersten Akt von „Siegfried“ ist Halbzeit von Richard Wagners großem Welterklärungs- und Weltuntergangs-Werk, und spätestens dann beginnt man zu fragen, worauf diese Neuinszenierung des Vierteilers bei den Bayreuther Festspielen am Ende wohl hinauslaufen wird. Die Bühne von Andrea Cozzi eröffnet, indem sie sich mal hierhin, mal dorthin dreht, fortwährend andere Perspektiven auf den Familienclan, dessen Figuren der Regisseur Valentin Schwarz immer wieder neu miteinander kombiniert und aufeinander loslässt. „Die Götterdämmerung“ am Freitagabend wird’s weisen. Vielleicht aber auch nicht, denn es verdichten sich die Zeichen dafür, dass sich überhaupt nichts verdichten wird. Dass also dieser neue Bayreuther „Ring“ ein bunter Regie-Spielkasten bleiben wird.