Nach Titelverteidiger FC Bayern scheitert beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga auch Ex-Serienchampion Brose Bamberg. Damit gibt es erstmals seit 2009 wieder einen anderen Triumphator. Hoffnungen dürfen sich die EWE Baskets Oldenburg machen.

München  - Die EWE Baskets Oldenburg haben die Titelhoffnungen von Ex-Serienchampion Brose Bamberg beendet und sind beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga ins Halbfinale eingezogen. Die Niedersachsen gewannen mit 89:75 (51:46) am Samstag in München auch das Viertelfinal-Rückspiel gegen die völlig enttäuschenden Franken.

 

Damit heißt der Meister erstmals wieder seit 2009 nicht FC Bayern München oder Bamberg, damals hatte Oldenburg den Titel geholt. Bester Werfer des Siegers war Ian Hummer mit 21 Punkten, beim neunmaligen Meister Bamberg reichten auch 20 Zähler von Kameron Taylor nicht fürs Weiterkommen. Bereits das erste Duell hatte Oldenburg mit 86:81 für sich entschieden. Das Team von Trainer Mladen Drijencic konnte sich auf ein Halbfinale gegen Alba Berlin einstellen, das mit großem Vorsprung in sein zweites Duell mit der BG Göttingen am Abend ging.

Bamberg geht schnell in Führung

Aus der Entfernung von der Tribüne aus umarmte Geschäftsführer Hermann Schüller den Coach symbolisch. „Ich weiß ja, wie hart er dafür arbeitet und dass es zwischendurch durch Corona auch Probleme gab“, sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. „Da fällt natürlich schon richtig Last von einem. Deshalb bin ich sehr stolz auf ihn.“

Nachdem der frühere NBA-Profi Jordan Crawford im ersten Viertelfinale noch müde wirkte, legte der Bamberger Guard furios los. Der US-Profi mit dem unbändigen Selbstbewusstsein schloss einen Fast-Break per Treffer einen Meter hinter der Dreipunkte-Linie ab. Durch einen Korbleger von Retin Obasohan führte Bamberg schnell mit 14:8 - ein Vorsprung, der zum Weiterkommen gereicht hätte.

Die Franken mussten jedoch auf ihren angeschlagenen Kapitän Elias Harris verzichten, der im schwarzen T-Shirt auf der Bank saß. Im Hinspiel hatte der Routinier die Hoffnungen der Franken mit 24 Punkten fast im Alleingang am Leben gehalten und fehlte mit seiner physischen Spielweise unter dem Korb sichtbar.

Oldenburg dreht die Partie

Mit einem 11:0-Lauf drehte Oldenburg die Partie rund um die erste Viertelpause und zog bis auf 29:19 davon. Bis zur Halbzeit kämpfte sich Bamberg zwar wieder auf fünf Punkte heran, kam aber völlig indisponiert aus der Kabine. Knapp vier Minuten lang blieb das Team von Trainer Roel Moors ohne Punkt, versenkte im kompletten dritten Abschnitt nur vier Feldwürfe. Den beruhigenden Vorsprung verwaltete Oldenburg im Schlussviertel souverän.