441 Fälle von verbaler oder physischer Gewalt gegen Polizisten listet die Mannheimer Kriminalstatistik 2017. Das sind zwar weniger als im Vorjahr – laut Polizeipräsident aber immer noch zu viele.

Mannheim - Der Mannheimer Polizeipräsident Thomas Köber hat eine hohe Zahl von Gewalttaten gegen Polizeibeamte beklagt. In Mannheim und Heidelberg sowie im Rhein-Neckar-Kreis seien im vergangenen Jahr 441 Fälle registriert worden, sagte er am Mittwoch bei der Veröffentlichung der Kriminalstatistik für 2017. „Darin sind die zahlreichen Beleidigungen, mit denen die Beamtinnen und Beamten im täglichen Dienst konfrontiert werden, nicht erfasst.“ Zwar seien die Zahlen im Vergleich zu 2016 leicht um 2,6 Prozent gesunken. „Leider liegen sie aber noch immer auf einem hohen Niveau“, kritisierte Köber. „Da läuft in der Gesellschaft etwas falsch.“

 

Einen Rückgang der Übergriffe erhofft sich die Polizei durch den verstärkten Einsatz von Antikonfliktteams bei Veranstaltungen sowie durch die Einführung sogenannter Bodycams. Das sind von Einsatzkräften sichtbar getragene Videokameras zur Dokumentation.

Straftaaten gingen um 2,5 Prozent zurück

Insgesamt sank die Zahl der Straftaten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent. Dabei gingen insbesondere Wohnungseinbrüche um knapp ein Drittel zurück. Köber erklärt das mit einem großen Einsatz bei der Untersuchung sowie mit Prävention. Fast jeder dritte Fall wurde demnach aufgeklärt.

„Nichts ist schlimmer, als dass man sich in seinen eigenen vier Wänden nicht sicher fühlen kann“, sagte der Heidelberger Kriminaldirektor Siegfried Kollmar. Der Rhein-Neckar-Kreis gilt als einwohnerstärkster Landkreis in Baden-Württemberg.