Viktoria Rebensburg hat ihre erste WM-Medaille trotz einer guten Leistung verpasst. Im Super-G kam die 25-Jährige auf Rang fünf. Den Titel sicherte sich Anna Fenninger, Favoritin Vonn holte Bronze.

Beaver Creek - Viktoria Rebensburg zitterte im Ziel vergeblich. Nach zwischenzeitlicher Bestzeit im Super-G fiel die Riesenslalom-Olympiasiegerin zum WM-Auftakt noch auf Rang fünf zurück und verpasste beim Sieg der Österreicherin Anna Fenninger trotz guter Leistung ihre erste Weltmeisterschafts-Medaille. Der Kreutherin fehlten am Dienstag im amerikanischen Beaver Creek 0,63 Sekunden auf die drittplatzierte Lindsey Vonn aus den USA. „Ein fünfter Platz ist sicher gut, damit kann man zufrieden sein. Aber bei der WM zählen halt die Medaillen“, sagte Rebensburg.

 

Die Silbermedaille sicherte sich Titelverteidigerin Tina Maze aus Slowenien nur drei Hundertstelsekunden hinter Olympiasiegerin Fenninger. Veronique Hronek wurde gute Elfte. Die Strecke war wegen starker Winde verkürzt worden.

Gesamtweltcupsiegerin Fenninger sackte im Ziel des Red Tail Stadiums in Colorado zusammen und bejubelte ihre dritte WM-Medaille zusammengekauert im Schnee. „Ich checke es selber noch nicht so ganz“, sagte sie wenig später. „Ich hab von dem geträumt, dass ich im Ziel abschwinge und Grün aufblinkt. Der Traum ist wahr geworden. Es ist einfach nur cool.“ 2011 wurde sie in Garmisch-Partenkirchen Weltmeisterin in der Kombination, bei ihrer Heim-WM vor zwei Jahren holte sie Bronze im Riesenslalom. Die 25-Jährige ist nun die erste Frau, die als Olympiasiegerin auch Super-G-Weltmeisterin wurde.

Böen behinderten das Rennen

Maze war trotz des knapp verpassten Titels froh über ihr Resultat. „Die Freude ist groß. Die Piste ist sehr schwierig. Ich habe viel Respekt davor“, sagte sie im ZDF. „Ich denke, ich habe ein super Rennen gemacht.“ Vonn, die unmittelbar nachdem Maze ihr die Bestzeit entriss, mit verzerrtem Gesicht enttäuscht reagierte, sagte: „Ich habe beim Start starken Gegenwind gespürt, trotzdem bin ich zufrieden mit einer WM-Medaille. Schade, dass es für die Zuschauer kein Gold war.“

Wegen starker Winde im oberen Streckenteil der „Raptor“ verlegte die Jury den Start nach unten, das Rennen begann zudem mit einer halben Stunde Verspätung. Immer wieder musste der Wettkampf wegen Böen auf der Raubvogel-Piste unterbrochen werden. Rebensburg war eine der Fahrerinnen, die Sekunden vor ihrem Start zurückgerufen wurden. „Die Unterbrechung war gut, weil oben sehr viel Wind war. Ich habe oben einige Fehler gemacht und bin zu gerade auf die Welle gefahren. Unten habe ich mich besser gefühlt“, sagte Rebensburg.

Unmittelbar nach ihrer Fahrt hatte sie im Ziel den Mund weit aufgerissen und sich mit erhobenen Armen gefreut. Doch dann war erst Cornelia Hütter aus Österreich schneller, wenig später verhinderten Vonn, Maze und auch Fenninger ihre erste WM-Medaille. In der Abfahrt am Freitag zählt Rebensburg aber auch zu den Kandidatinnen auf eine Plakette. Und im Riesenslalom kann sie trotz einer für sie eher enttäuschenden Saison jederzeit ein Top-3-Resultat einfahren.