Der Staat zaudert bei den Ausgaben für Informationstechnologie. Das bekommt der IT-Dienstleister Bechtle zu spüren. Besserung wird aber erwartet.
Der IT-Dienstleister Bechtle hat im ersten Quartal die Zurückhaltung seiner Kunden zu spüren bekommen. In Deutschland sorgte laut Unternehmenschef Thomas Olemotz eine verzögerte Haushaltsfreigabe für weniger Aufträge des Staats. Dies soll sich zwar im Rest des Jahres lösen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Neckarsulm mitteilte. Doch auch sonst ist die Stimmung bei den inländischen Kunden gedrückt. Der Umsatz ging in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich unerwartet zurück. Obwohl das Management mit Besserung rechnet und die Prognose bestätigte, ließen Anleger die Aktie auf ein Jahrestief fallen.
Nach dem Quartalsbericht sind die Aktien von Bechtle am Mittwochmorgen zunächst um fast zehn Prozent abgesackt. Mit 41,60 Euro wurden die Papiere des IT-Dienstleisters auf dem niedrigsten Niveau seit Oktober 2023 gehandelt, bevor eine Erholung einsetzte. Am späten Vormittag lagen sie noch 3 Prozent im Minus.
Im ersten Quartal ging der Umsatz um 2,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zurück
Im ersten Quartal ging der Umsatz um 2,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg gerechnet. Das Geschäftsvolumen, das auch den Handel mit Softwarelizenzen stärker mit einbezieht, wuchs im ersten Quartal hingegen dank guter Geschäfte im Ausland um 3,4 Prozent. Der Vorsteuergewinn kletterte um 2,8 Prozent auf 82 Millionen Euro. Nach Steuern wuchs der Gewinn ebenfalls um 2,8 Prozent auf 58,5 Millionen Euro.
Olemotz bestätigte die Jahresprognose. Diese sieht ein „deutliches“ Plus Umsatz und Vorsteuerergebnis vor, was bei Bechtle einen Anstieg zwischen 5 und 10 Prozent bedeutet. „Wir wollen und können im Jahresverlauf an Tempo zulegen. Entscheidend für unseren Erfolg ist die zweite Jahreshälfte“, sagte Olemotz.