Populisten von rechts scheinen zur Zeit in vielen Länden die politische Energie gepachtet zu haben. Die Demokratie wird deshalb nicht nur mit dem Kopf verteidigt, sondern auch dem Herzen – wie aktuell die gegensätzlichen Beispiele Frankreich und USA zeigen.
Was doch so ein Ruck in der (bisher) schweigenden Mehrheit der Wählerinnen und Wähler bewirken kann. Und welch Desaster andererseits eine Haltung ist, die glaubt, man müsse um jeden Preis auch im Meer des Populismus den Kurs halten. Das überraschende Ergebnis der französischen Parlamentswahlen wie auch der Beharrungswille von US-Präsident Joe Biden sind zwei Pole der augenblicklichen Auseinandersetzung mit dem Wut-Populismus. Man mag über den von rechts geschürten Volks-Zorn denken, was man will. Aber in ihm steckt in vielen Ländern zurzeit die größte politische Energie. Und ohne Emotionen hat Politik keine Durchschlagskraft.