Küstenseeschwalben fliegen 60 000 Kilometer im Jahr, Kaiserpinguine wandern mehr als 120 Kilometer zu Fuß zu ihren Brutstätten: Zwei Vogelkundler zeichnen die Wege von Zugvögeln in faszinierenden Bildern nach.

Stuttgart - Störche, Schwalben, Kuckucke: Jetzt sind sie alle wieder da, unsere Zugvögel. Und haben sich umgehend ans Brutgeschäft gemacht – schließlich gilt es, den sommerlichen Nahrungsreichtum der nördlichen Breiten auszunutzen, um den Nachwuchs großzuziehen. Vor allem aus diesem Grund nehmen sie die oft lange und gefährliche Reise in den Norden auf sich. Oder sie ziehen wie die Nomaden in neue Lebensräume, wenn es in ihrer alten Umgebung zu unwirtlich wird. Wellensittiche etwa tun dies in Australien – und bilden dabei faszinierend große und bunte Schwärme.

 

Beeindruckende Flugleistung

Wie ästethisch eine fliegende Gänseformation aussehen kann, wie beeindruckend der Wanderalbatros mit seiner 3,50 Meter messenden Flügelspannweite ist, wie inbrünstig ein Nachtigallenmännchen singt, wie sich Störche in einer Aufwind-Thermik emporschrauben – mit solchen Bildern zeigen die beiden Vogelspezialisten und Fotografen Mike Unwin und David Tipling, wie Zugvögel ihr Leben meistern. Stellvertretend für verschiedene Zugvogeltypen haben sie 67 Arten ausgewählt, die sie näher beschreiben. Da dürfen natürlich Rekordhalter wie die Küstenseeschwalbe mit ihrer jährlichen Flugleistung von 60 000 Kilometern oder die kleine Pfuhlschnepfe nicht fehlen, die in gerade einmal neun Tagen 11 300 Kilometer über das offene Meer fliegt. Doch auch über weniger bekannte Arten wie etwa Rubinkehlkolibri oder Scharlachspint gibt es interessante Informationen – und tolle Bilder.