Ein schnell rotierender Luftwirbel, der vom Boden bis zu einer Wolke reicht: Einige Menschen sprechen dabei von einem Tornado, andere von einer Windhose. Was ist richtig und wie unterscheiden sich die beiden Phänomene?

Am Mittwochabend wirbelte ein Tornado in Kiel mehrere Menschen durch die Luft und spülte sie ins Wasser. Oder war es doch eine Windhose? Teils hört man von dem einem, teils von dem anderen Begriff. Was ist der Unterschied zwischen diesen beiden Bezeichnungen?

 

Die einfache Antwort: Es gibt keinen. Mit den Begriffen Windhose und Tornado werden laut Wetterkanal die exakt gleichen meteorologischen Phänomene beschrieben.

Der Terminus Tornado ist an das lateinische Wort „tornare“ angelehnt und heißt somit wörtlich übersetzt „wenden“ oder „(sich) drehen“. Zu dem Kompositum Windhose hingegen kam es aufgrund der ursprünglichen Bedeutung der Hose als „Schlauch“. Entstehen derartige Phänomene über Wasser, spricht man auch von Wasserhosen.

Der Eindruck, dass es einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen gibt, wird wohl daher geweckt, dass man große Tornados, wie sie in den Vereinigten Staaten auftreten, von kleineren Windhosen in Europa abgrenzen möchte. Zwischen Tornados und Windhosen besteht allerdings weder in ihrer physikalischen Natur noch in ihrer Stärke ein Unterschied. Korrekterweise werden die beiden Ausdrücke demnach gleichbedeutend verwendet. Tornado ist heutzutage jedoch die gängigere und internationalere Bezeichnung.

Unter den entsprechenden Bedingungen können sich diese Phänomene an jedem Ort bilden. Sie entstehen, wenn unter einer Gewitterwolke feuchtwarme Luft spiralförmig nach oben steigt und die Rotation dabei immer schneller wird. Experten zufolge werden jährlich im Schnitt zwischen 20 bis 60 Tornados in Deutschland nachgewiesen.