Man könnte meinen, dass "die beim Film" alles andere als Geldsorgen haben. Stimmt nicht. Aus dem Leben einer Filmstudentin.

3. WOHNZIMMER    INNEN/ TAG

 

Ich bin pleite. Pleite pleite. So pleite, dass ich nicht zum Friseur gegangen bin (obwohl bitter nötig) sondern selbst die Schere angelegt habe. So pleite, dass ich beinahe schwarzgefahren wäre, als ich gesehen habe, dass die VVS die Preise mal wieder erhöht hat. So pleite, dass ich nicht genau weiß, wie ich demnächst meine Miete bezahlen soll, wenn dann mein frisch erhöhter Kredit auch noch überzogen ist.

Aber Moment. Habe ich denn tatsächlich so verschwenderisch gelebt? Das Geld verprasst und aus dem Fenster geschmissen?

Vermutlich.

Mein BAföG ist letztes Jahr ausgelaufen, da ich meine Regelstudienzeit überschritten habe (was bei einem Filmstudium nun mal ziemlich schnell passiert). Für einen Workshop in Hollywood letztes Jahr musste ich trotz Stipendium einen Studienkredit aufnehmen, der überraschenderweise sehr hohe Zinsen hat. (Nein, ich habe den Vertrag nicht gelesen. Dumm von mir. Aber ich dachte, es wäre ein Angebot für ARME Studenten. Dumm von mir.)

Schulden habe ich also schon genug. Und jetzt habe ich noch nicht mal mehr Geld.

Zum Arbeiten habe ich momentan schlicht und ergreifend einfach keine Zeit. Und das einzige Stipendium in Deutschland, das auch über die Regelstudienzeit hinaus beantragt werden kann, ist von so einem Künstlerverein in Berlin, der sich seit zwei Monaten nicht auf meine Bewerbung zurückmeldet, nie erreichbar ist und auf E-Mails nicht antwortet. Künstler halt.

Nun ja. Ein Glück, dass ich ein optimistischer Mensch bin. Zumindest was das Geld angeht. Letztendlich ist es auch nichts anderes als buntes Papier.

P.S.: Mama und Papa, falls ihr das zufällig lest... ich habe natürlich maßlos übertrieben. Maßlos.

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