Einmal bei den Oscars sein. Das ist ein langgehegter Traum. Und dieses Jahr ging er in Erfüllung - beinahe. Aus dem Leben einer Filmstudentin.

11a. RED CARPET/ LOS ANGELES        AUSSEN/ ABEND

 

Seit ich 14 bin verfolge ich die Verleihung der Oscars jedes Jahr aufs Neue, voller Spannung und mit einem Funkeln in den Augen. Der Zauber von Hollywood packt mich dann und der Wunsch eines Tages selbst dabei zu sein, nominiert für einen Film, den ich geschrieben habe, hat sich bis heute gehalten.

Und dann war es dieses Jahr endlich so weit: Die Nacht der Nächte, der Stars, der Reichen und Schönen, der rote Teppich, das Blitzlichtgewitter und ICH mitten drin!

Von wegen. 

11b. WOHNZIMMER/ STUTTGART      INNEN/ ABEND

Nein auch dieses Mal habe ich die Oscars vom heimischen Fernseher aus verfolgt und nicht live vor Ort. 

Dabei hatte ich dieses Jahr tatsächlich eine Chance gehabt endlich einmal dabei sein zu dürfen. Ein Kurzfilm, bei dem ich Co-Autorin war, wurde für den Kurzfilm-Oscar vornominiert. Leider hat es der Film dann aber doch nicht unter die letzten fünf Nominierten geschafft. 

Man könnte meinen, dass mich das weinerlich und verzweifelt gemacht hätte. 

Neeein. 

Okay, vielleicht für einen Moment. 

Aber dann habe ich die abgemagerte furchterregende Angelina Jolie auf dem roten Teppich gesehen. Und die vielen anderen wichtigen Menschen, die sich gegenseitig beweihräucherten und sich in ihrem Ruhm gesonnt haben (oder sind es nur die gebotoxten Gesichter gewesen, die das Licht reflektiert haben?). Überraschungen gab es dann bei der Verleihung kaum und unterhaltsamer ist das Ganze auch schon mal gewesen (wann genau noch mal?).

Und langsam überkam mich das Gefühl, dass ich das nicht unbedingt brauche, diesen Zirkus. Und wahrscheinlich ist es eh cooler, NICHT eingeladen zu werden. Der beste Film des Jahres 2011 wurde schließlich auch vollkommen übergangen (ja, auch oder gerade wegen der einzigen Nominierung in der Soundkategorie kann man das getrost so bezeichnen).

Für's Erste kann ich damit also gut leben. Und wer weiß? Vielleicht bringt mich mein Besuch in Roland Emmerichs Villa den Oscars ja doch noch ein Stückchen näher. Aber dazu mehr beim nächsten Mal.

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