Region: Andreas Pflüger (eas)

Mit Argusaugen

Die Kuh, um die es in den vergangenen Monaten Streit gegeben hat, ist vom Eis, zumindest für die Kreispolitik. Und wenn’s funktioniert, dann haben die Verantwortlichen am Ende alles richtig gemacht. Denn durch die rechtlich ohnehin erforderliche Ausschreibung des Schulbusverkehrs für behinderte Kinder und Jugendliche, spart der Stauferkreis einen von Landrat Edgar Wolff nicht näher benannten sechsstelligen Euro-Betrag.

 

Wenn die öffentliche Hand jeden Cent zweimal umdreht, bevor sie ihn ausgibt, ist das zunächst einmal gut. Aber Sparen ist nicht alles, zumal dann nicht, wenn der Bereich, in dem das getan wird, äußerst sensibel ist. Auf die Behindertentransporte trifft das zweifellos zu, denn die jungen Menschen sind, ebenso wie ihre Eltern, auf Verlässlichkeit, auf gewohnte Abläufe und auf ihnen bekannte Personen angewiesen.

Aufgrund der eingeforderten Qualitätskriterien sei dies alles gewährleistet, beteuern die Entscheidungsträger. Doch was diese Kriterien festschreiben, bezieht sich in erster Linie auf sicherheitsrelevante Maßnahmen und organisatorische Abläufe, nicht aber auf den Umgang mit den Fahrgästen. Die Politik ist deshalb gut beraten, die neuen Abläufe, zumindest solange mit Argusaugen zu überwachen, bis sich diese eingespielt haben. Die Eltern sowie die Schulen werden es ohnehin tun und – völlig zurecht – jeden Missstand anprangern.