Laut einem Urteil des Arbeitsgerichts Berlin darf Verdi nicht mehr auf dem Gelände von Amazon in Pforzheim streiken. Verdi kann gegen das Urteil in Berufung gehen.

Pforzheim - Die Gewerkschaft Verdi darf nach einem Gerichtsurteil nicht mehr auf dem Betriebsgelände des Internet-Versandhändlers Amazon in Pforzheim streiken. Das Arbeitsgericht Berlin entschied am Donnerstag, dass das Unternehmen nicht gehalten sei, einen gegen sich selbst gerichteten Arbeitskampf so zu unterstützen. Verdi kann dagegen aber Berufung einlegen.

 

Welcher Tarifvertrag gilt für die Mitarbeiter?

Zuvor war Amazon vor dem Arbeitsgericht Pforzheim und dem Landesarbeitsgericht Stuttgart mit dem Versuch gescheitert, die Streiks per einstweiliger Verfügung verbieten zu lassen. In der Hauptsache entschied ein Berliner Gericht, weil Verdi dort seinen Hauptsitz hat. (Az. 41 Ca 15029/15)

Hintergrund der Streiks an verschiedenen Amazon-Standorten bundesweit ist ein Streit darüber, nach welchem Tarifvertrag die rund 1700 Mitarbeiter bezahlt werden sollen. Die Gewerkschaft fordert eine Bezahlung auf dem Niveau des Einzelhandels. Amazon zahlt nach den niedrigeren Vorgaben der Logistikbranche, liegt dabei nach eigenen Angaben aber am oberen Ende der branchenüblichen Löhne.

In Pforzheim hatte Verdi zuletzt am 24. März zum Streik aufgerufen. An dem Standort arbeiten laut Verdi rund 700 Menschen.