In Oberesslingen hat die Polizei am Donnerstagabend einen Flüchtling mit Stichverletzungen gefunden. Das Opfer ist inzwischen außer Lebensgefahr. Der Tatverdächtige kommt jetzt in Untersuchungshaft.

Esslingen - Nach der Messerattacke in der Nähe eines Flüchtlingsheims in Oberesslingen hat die Polizei inzwischen einen Verdächtigen festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 29 Jahre alten Syrer, der ebenso wie das Opfer in der Flüchtlingsunterkunft wohnte. Die Polizei war am Donnerstag gegen 22.30 Uhr alarmiert worden, nachdem ein Anwohner den 20-Jährigen mit einer blutenden Stichverletzungen im Bauch auf dem Gehweg vor der Unterkunft in der Stauffenbergstraße gefunden hatte. Der Syrer wurde durch den Angriff lebensgefährlich verletzt und mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht. Nach einer Operation besteht derzeit keine akute Lebensgefahr mehr. Er wird weiterhin stationär behandelt.

 

Erste Ermittlungen ergaben, dass es zwischen dem Opfer und dem 29-Jährigen auf der Terrasse der Unterkunft zu Streitigkeiten gekommen war, in deren Verlauf der Ältere auf den Jüngeren mit einem Küchenmesser eingestochen haben soll. Der schwer verletzte 20-Jährige schleppte sich auf den Gehweg, wo er zusammenbrach.

Die Polizei konnte den Tatverdächtigen gegen 1 Uhr in der Hindenburgstraße festnehmen. Das Küchenmesser, bei dem es sich um die Tatwaffe handeln soll, fanden die Beamten in der Nähe des Tatorts. Der 29-Jährige räumte ein, auf seinen Landsmann eingestochen zu haben.

Über das Motiv und den genauen Hergang der Tat gibt es bisher noch keine Informationen. Durch die Befragung von weiteren Bewohnern in der nahegelegenen Flüchtlingsunterkunft erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über den Grund des Streits. Der wegen eines früheren Körperverletzungsdelikts derzeit unter Bewährung stehende 29-Jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Laufe des Freitags dem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete.