Die Chancen auf einen neuen Job sind derzeit gut, doch Unzufriedenheit ist noch lange kein Grund, gleich nach einer neuen Stelle zu suchen, meinen die Autoren von "Das Frustjobkillerbuch". Nach Meinung der Autoren Volker Kitz und Manuel Tusch würden viele Menschen, die mit ihrem Arbeitsleben unzufrieden sind, immer wieder den Job aufs Neue wechseln, nur um festzustellen, dass sich doch nichts ändert. Die Botschaft der Co-Autoren an Frustrierte ist eindeutig: "Bleiben Sie! Der Job, den Sie haben, ist der beste, den Sie bekommen können." Ihre Recherchen hatten ergeben, dass ein anderer Job auch nicht glücklicher macht, weil man im Berufsleben immer auf die gleichen Grundprobleme stößt, die das Arbeitsleben mit sich bringt. Die Ursachen für den Frust liegen nach Meinung von Kitz und Tusch in den Menschen selbst - in ihren inneren Einstellungen. Die nehmen sie in den neuen Job mit - und stehen bald wieder vor denselben Problemen. Besser ist es, so der Rat der Autoren in ihrem Buch, wenn die inneren Einstellungen geändert werden.

Ursachen für Jobfrust ergründen

Brigitte Scheidt, Karriereberaterin, Psychologin und ebenfalls Buchautorin ("Neue Wege im Berufsleben"), sieht die Sache so: "Als Erstes sollte man herausfinden, was einen unzufrieden macht." Sind es die Kollegen, der Chef, die Bezahlung, die Arbeitsbedingungen, die Art der Arbeit selbst oder fehlt etwa der Sinn? Dann stellt sich die Frage, ob sich das ändern lässt und wenn ja, wie? "Bei Problemen mit dem Vorgesetzten kann beispielsweise die Personalabteilung vermitteln. Geht es um die Arbeitsinhalte, hilft vielleicht schon das direkte Gespräch mit dem Chef." Manchmal ließen sich scheinbar große Dinge mit kleinen Mitteln aus der Welt schaffen.

Sollte man an der Situation nichts ändern können, folgt die Frage: Kann ich mich mit der Situation arrangieren? Das könne funktionieren, "indem man bewusst beschließt, ich gehe weiterhin dort arbeiten, um meinen Kühlschrank zu füllen, und die notwendige Befriedigung ziehe ich beispielsweise aus dem Vorsitz im Elternbeirat oder einem Hobby. Wenn man die Situation nicht ändern und sich auch nicht arrangieren kann, dann ist klar, dass man mittelfristig gehen sollte", sagt Scheidt. Ein sicherer Indikator dafür sei der Preis, den das Bleiben fordert. Das kann Krankheit sein, oder wenn man ab Sonntagnachmittag Angst vor dem Montagmorgen hat.

"Natürlich ist es riskant, etwas aufzugeben. Genauso riskant ist es aber, zu bleiben und etwas zu tun, worunter man leidet", mahnt Scheidt. Nur wer Spaß an seinem Job habe, könne darin wirklich gut und erfolgreich sein. "Viele haben viel gelernt, wissen aber nicht, was sie tatsächlich können und was ihnen Spaß macht." Scheidt ermutigt dazu, sich die Zeit zu nehmen, Bilanz zu ziehen und der Frage nachzugehen: Was mache ich mit meinem Leben? Die Antwort löst auch eine andere Frage: bleiben oder gehen?