Monatelang war eine 66 Jahre alte Millionärin aus dem ostfriesischen Leer verschwunden. Nun ist die Leiche der Frau südlich von Hamburg in einem Wald gefunden worden. Kann die Polizei das Verbrechen an der Galeristin jetzt aufklären?

Aurich - Rund fünf Monate nach dem Verschwinden einer Millionärin aus dem ostfriesischen Leer hat ein Spaziergänger die Leiche der Frau entdeckt. Bedeckt mit Grünabfällen fand der Mann die Tote am Sonntag in einem Waldstück bei Seevetal südlich von Hamburg, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aurich, Katja Paulke, am Montag. Wie die Frau starb, ist noch unklar. Die Polizei geht davon aus, dass sie getötet wurde. „Hinsichtlich der Todesursache konnte noch kein abschließendes Ergebnis erzielt werden“, sagte Staatsanwältin Paulke nach der Obduktion der Toten.

 

Schon kurz nach dem Verschwinden war ein 55-jähriger Verdächtiger festgenommen worden. Bisher stritt er aber ab, die Frau getötet zu haben. Der Mann gab jedoch zu, die Leiche transportiert und an der Autobahn 1 zwischen Hamburg und Bremen unter Reisig abgelegt zu haben.

Ein Motiv für die Tat bleibt unklar

Der Verdächtige sitzt seit November in Untersuchungshaft. Der gebürtige Bochumer soll früher in Ludwigshafen, in Emden und in Hotels in Leer gewohnt haben. Zuletzt zog er in eine Wohnung in der Villa des Opfers ein – ob es zu einem Verhältnis mit der Frau kam, lässt die Polizei offen. Damit bleibt auch ein mögliches Motiv unklar. In einem Café, das die Galeristin betrieben hatte, hatten Fahnder kurz nach ihrem Verschwinden schnell die Spuren eines Verbrechens und Blut der Frau gefunden. Auch in einem in Hamburg abgestellten Jaguar der Galeristin wurden Hinweise darauf gefunden, dass die Frau einem Verbrechen zum Opfer fiel.

Die Millionärin aus Ostfriesland war am 26. Oktober verschwunden. Fahnder gingen damals schnell von einem Gewaltverbrechen aus. Nach der Festnahme der Verdächtigen und seiner Aussage dazu, wo er die Leiche abgelegt hatte, wurde immer wieder nach der Frau gesucht – monatelang ohne Erfolg. Zahlreiche große Suchaktionen mit Spürhunden, Drohnen und mit einem Sonarboot brachten kein Ergebnis. Hinweise aus der Bevölkerung wurden abgearbeitet. Sogar ein Hellseher bat seine Hilfe an und nahm Kontakt zur Polizei auf.

Nun hoffen die Fahnder, nach dem Fund der Leiche neue Impulse für ihre Ermittlungen zu bekommen. Ob der Verdächtige erneut vernommen wurde, war am Montag noch nichts zu erfahren.