Nächtlicher Großalarm bei Karlsruhe. Mehrere Wohnungen im siebten Obergeschoss werden zerstört, es gibt Tote und Verletzte. Feuerwehrleute retten in einem dramatischen Einsatz zahlreiche Bewohner.

Stutensee - Bei einem nächtlichen Hochhausbrand in Stutensee bei Karlsruhe sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Feuerwehrleute retteten zahlreiche Bewohner. Es gab elf Verletzte, zwei von ihnen mussten nach Polizeiangaben mit Rauchgasvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Viele Bewohner verbrachten die Nacht in einer Sporthalle. Das Feuer war in einer Wohnung im siebten Stock des 13-geschossigen Hauses ausgebrochen. Auf dem Flur in der Nähe der Brandwohnung fanden Rettungskräfte die beiden Toten, einen Mann und eine Frau. Sie seien noch nicht identifiziert, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen.

 

Die Freiwilligen Feuerwehren aus mehreren Orten des Landkreises Karlsruhe rückten mit einem Großaufgebot an. Insgesamt waren mehr als 120 Helfer im Einsatz. Nach rund zweieinhalb Stunden seien die letzten Glutnester gelöscht gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Man habe sich angesichts der Situation in dem Hochhaus dafür entschieden, zunächst über den Balkon zum Brand vorzurücken.

Tote bislang nicht identifiziert

Wegen des dichten Rauchs sei die Rettung der Bewohner aus den Etagen über dem Brandherd schwierig gewesen. Die Feuerwehrleute setzten Drehleitern und sogenannte Rettungshauben ein, mit denen Menschen auch durch Rauch auf Fluren und im Treppenhaus ins Freie geleitet werden können. Rund vierzig Menschen wurden in einer nahegelegenen Schule untergebracht. Einige Bewohner, darunter bettlägerige Menschen, durften auch in ihren Wohnungen bleiben, da dort keine Gefahr bestand. Sie wurden zum Teil von Feuerwehrleuten betreut. Insgesamt sind in dem Haus nach Angaben der Polizei 143 Menschen gemeldet. Der Aufenthaltsort einer Frau war zunächst nicht bekannt.

Am Dienstagvormittag begannen die Ermittler der Kriminalpolizei mit ihrer Arbeit. Zunächst musste jedoch die starke Hitze so weit abklingen, dass ein gefahrloses Begehen der Brandstelle möglich war. Wann die Toten identifiziert werden können, war zunächst nicht klar. Auch gab es noch keine Erkenntnisse über die Brandursache.

Während des Feuers brach zusätzlich noch ein Wasserrohr im Haus. Dadurch wurden weitere Wohnungen beschädigt. Durch den Brand selbst waren nach Angaben der Polizei vier Wohnungen betroffen. Die Statik des Gebäudes wurde jedoch nicht beeinträchtigt. Die Polizei schätze den Schäden auf bis zu eine Million Euro.