Kurz nachdem bekannt wurde, dass die schwedische Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen Julian Assange eingestellt hat, droht die Londoner Polizei dem Wikileaks-Gründer mit Verhaftung. Die britische Regierung hält sich unterdessen bedeckt.

London - Wikileaks-Gründer Julian Assange würde verhaftet, sollte er die Botschaft von Ecuador in London verlassen. Das geht aus einer Mitteilung der Londoner Polizei vom Freitag hervor.

 

Die Behörde sieht sich demnach auch nach der jüngsten Entwicklung verpflichtet, den Haftbefehl auszuführen. Assange werde immer noch wegen eines „viel weniger schweren“ Verbrechens gesucht. Um was es sich dabei handelt, erläuterte Scotland Yard zunächst nicht.

Die britische Regierung wollte sich am Freitag nicht dazu äußern, ob bereits einen Auslieferungsantrag für den Wikileaks-Gründer Julian Assange vorliegt. Man werde dies weder bestätigen, noch dementieren und sich auch nicht zu Spekulationen äußern, heißt es in einer Mitteilung. Falls Assange die ecuadorianische Botschaft in London verlassen sollte, seien die Polizei und andere Strafverfolgungsbehörden zuständig.

Assange hält sich seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft auf - aus Sorge, ausgeliefert zu werden. Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte am Freitag bekanntgegeben, dass sie die Ermittlungen wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen den 45-Jährigen eingestellt hat.

Julian Assange twitterte am Freitag ein Bild, auf dem er in die Kamera strahlt. Vor der Botschaft, die neben dem Londoner Kaufhaus Harrods liegt, versammelte sich die Presse. Auch Polizei war sichtbar.