Ein zu hoher Stromfluss vom Südwesten Europas nach Kontinentaleuropa hat im Januar das Stromnetz fast zusammenbrechen lassen. Erneuerbare waren daran nicht schuld.

Stuttgart - Der Beinahe-Blackout vom 8. Januar dieses Jahres ist nicht auf den hohen Anteil erneuerbarer Energien im Netz oder auf eine nicht angemessene Stromerzeugung zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des Verbands der europäischen Netzbetreiber Entso-E und der Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Acer), der am späten Donnerstagnachmittag veröffentlicht worden ist. Die genaue Analyse habe vielmehr ergeben, dass ein großer Lastfluss aus Europas Südosten in den Nordwesten zu einer Überlastung im nordkroatischen Umspannwerk Ernestinovo führte. Grund dafür war unter anderem, dass es in Südosteuropa warm war und im Nordwesten relativ kalt. Das – und das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. und 7. Januar – hatte auf der Balkanhalbinsel eine relativ niedrigen Nachfrage zu Folge, während im kalten Norden die Nachfrage relativ hoch war. Hinzu kamen außergewöhnlich hohe lokale Stromflüsse.