Es ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen das Coronavirus. Der Kommunale Wohnverbund in Filderstadt-Plattenhardt hat Besuch von einem Impfteam bekommen – als erste Einrichtung im Landkreis.

Plattenhardt - Es ist ein Hoffnungsschimmer für den Kommunalen Wohnverbund der Diakonie Stetten in Filderstadt-Plattenhardt. Am vergangenen Donnerstag sind dort 39 Menschen mit Behinderung und 21 Betreuer gegen das Coronavirus geimpft worden. Die Aktion kam gerade noch zur rechten Zeit: Erst kurz vorher gab es zwei positive Coronafälle in der stationären Einrichtung. „Wir hatten bisher echt Glück und sind verschont geblieben“, sagt die Wohnverbundleiterin Lena Jenny, „aber jetzt schleicht es sich so langsam im stationären Bereich ein“. Umso mehr freut sie sich, dass nun fast alle Klienten ihre erste Biontech-Dosis bekommen haben.

 

Christian Sulzberger ist der erste Bewohner, der an diesem Tag geimpft wird. Er freut sich, dass er die Spritze bekommt. „Damit die Leute endlich geschützt sind“, sagt er. Angst vor der Nadel hat er keine, auch Nebenwirkungen hat er nach Impfungen nie gehabt. Ihm ist am wichtigsten, die Coronakrise schnellstmöglich zu überstehen. „Wenn das Virus weg ist, mache ich richtig einen drauf“, sagt der 35-Jährige. Vor der Pandemie sei er sehr aktiv gewesen, viel unterwegs und in Kneipen. Auch Auftritte als Rapper hatte er. „Jetzt würde ich mich ja schon über zwei, drei Auftritte freuen“, sagt er.

Die Einschränkungen bleiben vorerst

Auf Normalität muss Christian Sulzberger wohl noch eine Weile warten. Auch wenn in der Einrichtung alle geimpft sind, bleiben die Einschränkungen. Lena Jenny fällt aber ein riesiger Stein vom Herzen, dass ihre Klienten nun geschützt sind. „Wir warten schon seit Februar auf die Impfung“, sagt sie, „das hat sich lange rausgezögert“.

Auch andere Einrichtungen können bald aufatmen. Der Kommunale Wohnverbund in Filderstadt-Plattenhardt war nur die erste Station für das mobile Impfteam. In den kommenden Wochen haben alle Menschen mit Behinderung in einer besonderen Wohnform der Eingliederungshilfe im Landkreis Esslingen die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Das betrifft rund 600 Menschen mit geistiger, seelischer, körperlicher oder mehrfacher Behinderung in stationären Wohnformen. Ambulante Bereiche werden ebenfalls einbezogen. Danach besuchen die mobilen Impfteams auch Förder- und Werkstätten für Menschen mit Behinderung. In diesem Schritt sollen noch einmal 1000 Personen einen ersten Impfschutz erhalten.