Ursula von der Leyen war fast schon abgeschrieben. Ihre Kanzlerambitionen musste die Verteidigungsministerin schon lange begraben. Aber wenn das EU-Parlament auch zustimmt, steht sie bald auf der ganz großen Bühne.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Stuttgart - Diese Wendung hatte sie damals ganz bestimmt nicht im Kalkül, als Ursula von der Leyen 2013 bei ihrer ersten Auslandsreise als Verteidigungsministerin auf einem ebenso staubigen wie felsigen Feldherrinnen-Hügel in Camp Marmal im Norden Afghanistans stand und ihren Soldaten beim Entschärfen von Sprengfallen zuschaute. Dass das Verteidigungsministerium, zu dessen Chefin die Kanzlerin Angela Merkel sie nur wenige Tage vorher völlig überraschend berufen hatte, für sie zum Sprungbrett ganz nach oben werden konnte, das hat sie gewusst. Aber damals waren die Spekulationen über die weitere Karriere der siebenfachen Mutter und CDU-Politikerin aus Niedersachsen – ebenso wie ihre Ambitionen – aufs Kanzleramt gerichtet und nicht nach Brüssel. Es sieht so aus, als käme es jetzt anders.