Nachdem Mitarbeiter des Kulturzentrums Forum 3 an die Öffentlichkeit gegangen sind, sanierte die Burger-King-Filiale an der Theodor-Heuss-Straße die Lüftung. Doch Klagen über Geruch gibt es immer noch.

S-Mitte - Markus Fricke vom Forum 3 kann nun etwas länger am Stück das Fenster öffnen, um zu lüften. Herein kommt ein Schwall Sauerstoff. Er muss aber plötzlich aufstehen und das Fenster schließen. Der seit zwei Jahren vom Forum 3 beklagte ranzig-verbrannte Geruch von der gegenüberliegenden Burger-King-Filiale an der Theodor-Heuss-Straße sei nun aber zumindest nicht mehr ständig wahrzunehmen, meint er.

 

Vor einigen Wochen antwortete das Unternehmen den zahlreichen Beschwerden des Kulturzentrums. Zuvor hatten die Medien über die Geruchsbelastung durch das Abluftrohr der Filiale berichtet. Burger King sicherte der Kultureinrichtung an der Gymnasiumstraße in dem Schreiben nun zu, dass „technische und organisatorische Maßnahmen“ den Geruch schon bald um 80 Prozent verringern würden. Künftig würde die Abluftanlage auch keinen Rauch mehr ausstoßen, wie von den Mitarbeitern des Forum 3 in der Vergangenheit moniert worden ist. Stattdessen sei mit weißen Dampfwolken zu rechnen, versprach die Schnellrestaurantkette.

Rohr soll nur noch Dampf ausstoßen

Fricke bestätigt, dass nun über längere Zeit im und vor dem Forum 3 ein Ein- und Durchatmen ohne Atembeschwerden möglich sei. Doch ein Schwall übler Geruch trete immer noch plötzlich auf, halte aber nicht mehr so lange an wie bisher üblich, meint er. Fricke dokumentiert die Zeiten der Belastung immer noch in einem Geruchsprotokoll. Die Stadt fordert die Erfassungsbögen seit Monaten ein, um ein mögliches Vorgehen gegen Burger King prüfen zu können. „Vormittags ist meistens gut. Jetzt geht es erst nachmittags los mit dem Gestank“, meint der Mitarbeiter. Seine Kollegen registrierten die eingeschränkte Belastung durchaus, sagt Fricke. „Trotzdem ist die Situation niemandem zuzumuten, weil es immer noch oft stinkt“, sagt er. Außerdem gebe es Zweifel, wie nachhaltig die momentane Verbesserung ist. „Es ist nicht das erste Mal, dass Burger King uns etwas versprochen hat und dann ist am Ende doch alles beim Alten geblieben ist“, sagt Fricke.

Die Filiale an der sogenannten Partymeile der Stadt hat laut Burger King ein grundsätzliches Problem. Sie könne ihre Abluft nicht über das Dach ableiten, da die Stadt es nicht wolle, erklärte das Unternehmen schon vor einiger Zeit auf Nachfrage des Forum 3. Eine entsprechende Installation beeinträchtige aus Sicht der Stadt die optische Harmonie mit den Nachbargebäuden an der Theodor-Heuss-Straße, hieß es weiter. Also müsse die Filiale ihre Abluft am Gebäude der Filiale entlang in die Umgebung leiten. Die Richtung des Rohrs wurde dabei nach Klagen von Anwohnern zur Theodor-Heuss-Straße hin ausgerichtet. Seitdem bläst das Rohr seine Abluft in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Kulturzentrums in die Umgebung.

Mitarbeiter sind erleichtert

Burger King erklärt, dass die Abluftanlage inzwischen gereinigt, gewartet und mit neuen Filtern ausgestattet sei. Es gebe auch eine engmaschigere Kontrolle der Installation, versichert ein Sprecher des Unternehmens. Der Franchisepartner des Unternehmens, der die Filiale an der Theodor-Heuss-Straße betreibt, habe alle Schritte umgesetzt, um die Geruchsbelastung zu reduzieren. „Wir sollten nun erst einmal abwarten“, meint der Sprecher von Burger King. Für die Mitarbeiter de Forum 3 bleibt vorerst der Trost, dass Beklemmungen beim Atmen nun eher die Ausnahme sind als die Regel.