Der Ludwigsburger Innenstadtverein zeigt mit einer Studie seine Bedeutung für die Stadt. Der Citymanager warnt vor einer Sparmaßnahme – und hat eine Botschaft an die Ludwigsburger.

Ludwigsburg : Anna-Sophie Kächele (ask)

Dass die Arbeit des Ludwigsburger Innenstadtvereins (Luis) nicht umsonst ist, sollte den meisten Ludwigsburgern bekannt sein. Und dennoch – die Ergebnisse schwarz auf weiß vorliegen zu haben, gibt dem Verein, der von der Stadt Geld bekommt, um die Geschäftsstelle betreiben zu können, Sicherheit. Die nackten Zahlen lügen nicht. Citymanager Markus Fischer hat zwei Botschaften – eine an die Stadt, eine an die Bürger.

 

Seit 2008 kümmert sich der Verein darum, dass die Ludwigsburger Innenstadt lebendig bleibt. Gastronomie und ein abwechslungsreicher Einzelhandel statt Leerstand. Doch in Zeiten knapper Stadtkassen muss sich auch der Verein bei Abstimmungen über Zuschüsse immer wieder der Frage stellen, was die Arbeit der Luis-Mitarbeiter der Innenstadt und den Bürgern eigentlich bringt. Mithilfe der Firma Goetze Armaturen hat der Verein deshalb eine wissenschaftliche Auswertung in Auftrag gegeben. Die zeigt: „Wir schaffen es, die Leute in die Stadt zu holen“, so Fischer. „Und ich behaupte selbstbewusst, ohne uns geht es nicht.“

Gutschein künftig in Kartenform

Neben den steigenden Mitgliederzahlen – heute sind es 405 – ist in den vergangenen Jahren auch der Wert verkaufter und eingelöster Ludwigsburg-Gutscheine gestiegen. 676 000 Euro kamen 2023/24 durch die eingelösten Gutscheine zustande. Doch eine Auswertung zeigt auch die Stellen, an denen noch Luft nach oben ist. Während die Zahl der Arbeitgeber-Gutscheine stark gestiegen ist, blieb die Anzahl der klassischen Gutscheine fast gleich. „Wir machen den Gutschein attraktiver, ab April gibt es eine Kartenlösung. Die Papiergutscheine gibt es dann nicht mehr“, sagt Fischer.

Die Untersuchung stärkt auch eine Entscheidung über eine Sparmaßnahme des Gemeinderats. Die Stuwi-Karte, mit der Studierende Rabatte und Vergünstigungen in Ludwigsburger Innenstadtgeschäften erhalten können, wurde von den Luis-Maßnahmen als am wenigsten wichtig eingeschätzt. Da passt es gut, dass sie künftig zu einem Ludwigsburg-Gutschein umgewandelt wird.

Markus Fischer gräbt einer möglichen Sparmaßnahme schon das Wasser ab, bevor sie überhaupt erst aufkommen kann. „Die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, würde nicht aufgehen.“ So habe der Verein eine sichere Einnahmequelle, weil es kaum Austritte gebe. Das würde sich ändern, wenn man an den Beiträgen schraube. Der Verein und seine Mitglieder würden viel Herzblut in die Innenstadt stecken – „wichtig ist, dass die Menschen zu schätzen wissen, dass die Innenstadt so gut dasteht“, sagt Fischer. „Viele andere Städte sind tot. Und häufig weiß man es erst anzuerkennen, wenn es nicht mehr so ist.“