Belgiens Händler nehmen keine Ein- und Zweicentmünzen mehr an. Stattdessen wird auf – oder abgerundet. Wer an der Kasse schnell ist, kann sogar Geld sparen.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Wenn die Belgier an diesem Montag ihr Baguette kaufen, hat sich etwas verändert: Die Bäckereifachangestellte an der Kasse rundet den Endbetrag der Brötchenrechnung auf 5-Cent- oder 10-Cent-Beträge auf – oder ab. Von jetzt an müssen das alle Händler per Gesetz so machen. In Belgien sind die Ein- und Zwei-Centmünzen – wie bereits in Italien – damit zu pekuniären Auslaufmodellen degradiert. Auch die Nationalbank des Landes prägt die kleinen Kupferstücke nicht mehr. Die Regel gilt nicht bei jedem einzelnen Produkt auf dem Kassenzettel, sondern nur bei der Endsumme. Der Handel ist auch verpflichtet, die Münzen weiter anzunehmen. Bislang durften Händler auf- und abrunden, sie mussten es aber nicht. Jetzt ist es Gesetz. Ein weiterer Schritt der Politik, um den Bürgern das Bargeld madig zu machen? Steuerhinterzieher und Schwarzgeldsünder sind wohl eher nicht im Visier. Keiner glaubt daran, dass von der Organisierten Kriminalität Berge von Ein- und Zweicentmünzen aufgetürmt werden, um Bargeld am Fiskus vorbei zu schleusen.