Öffentlichkeitswirksam haben die Stadtwerke Weinstadt unlängst den Ausbau ihres Nahwärmenetzes zelebriert, ein Millionenprojekt. Aber auch andere Stadtwerke sind in Sachen lokal erzeugter Energie aktiv.

Rems-Murr-Kreis - Übermannshoch und in etwa so lang wie eine Garage ist der riesige graue Kasten in der Energiezentrale am Stadion Benzach, den die Stadtwerke Weinstadt jüngst in Betrieb genommen haben. „Das ist die Kür“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Maier über das neue Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 260 Kilowatt, mit dem das Energieunternehmen sein seit 2015 bestehendes Nahwärmenetz in Endersbach ausgebaut hat. Der Clou der neuen Anlage, die zwei Nummern größer ist als die ersten beiden, ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. „Damit kann der Wirkungsgrad auf annähernd 100 Prozent erhöht werden“, erläutert der Projektleiter Hans Naujocks die Innovation. Auch die Abwärme des Kraftwerks wird genutzt.

 

500 weitere Haushalte könne man nun mit dem Nahwärmenetz versorgen, bereits angeschlossen sind 640. Mit dem erzeugten Strom konnte bislang der Bedarf von 800 Haushalten abgedeckt werden. Das Ziel sei, das Netz, das nun zwei Kilometer lang ist, noch weiter auszudehnen und es mit jenem des Bildungszentrums zu verbinden und so die dortige Biomasseheizung zu integrieren. Zudem wolle man weitere regenerative Energien, wie etwa Strom aus Photovoltaikanlagen statt Gas zum Betrieb der BHKW einsetzen. 2,7 Millionen Euro haben die Stadtwerke Weinstadt allein in den jüngsten Netzausbau investiert. Durch das Nahwärmenetz würden 900 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr eingespart.