Wer sich der Lutherkirche besonders verbunden fühlt, kann jetzt mit einem Jubiläumswein aufs 500-jährige Bestehen des Fellbacher Wahrzeichens anstoßen.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Fellbach - Wer sich der Lutherkirche besonders verbunden fühlt, kann jetzt mit einem Jubiläumswein aufs 500-jährige Bestehen des Fellbacher Wahrzeichens anstoßen. Denn zur Feier des geschichtsträchtigen Datums hat die evangelische Kirche im Schulterschluss mit den Fellbacher Weingärtnern nun eine 600 Flaschen zählende Sonderedition abgefüllt. Der von Kellermeister Werner Seibold trocken ausgebaute Tropfen, ein Spätburgunder aus dem Jahrgang 2017, liegt nicht nur auf Kabinett-Niveau, sondern soll auch in die Finanzierung der Fellbacher Waldheimarbeit fließen.

 

Ein Euro pro verkaufter Flasche geht in den Spendentopf für die Diakonen-Stelle, die sich um die Sommererholung vor der Haustür kümmert. Dass die Genossenschaft bei einem Verkaufspreis von 7,20 Euro eigentlich drauflegt, will Vorstandschef Thomas Seibold nicht an die große Glocke hängen. Er sprach bei der Vorstellung des Jubiläumsweins am Montag von einem „charmanten Modell, in dem auch die Verbundenheit der Fellbacher Weingärtner zur Lutherkirche zum Ausdruck kommt“.

Bereits bei der Spendenaktion für die neue Orgel in der Lutherkirche war ein Teil der Sanierungskosten durch den Weinverkauf in die Kasse gekommen.

Schließlich ist das Gotteshaus in den acht Jahrzehnten, in denen der Erzeugerbund nun schon in Flaschen abfüllt, auf jedem Etikett zu sehen. Das bodenständige Signet mit dem Turm der Lutherkirche hat jede Modernisierung überlebt. Und zudem ist der Jubiläumswein zum Turmbau vor 500 Jahren nicht der erste Tropfen, der für die evangelische Kirche als Sonderedition in die Flasche kommt. Bereits bei der Spendenaktion für die neue Orgel in der Lutherkirche war ein Teil der Sanierungskosten durch den Weinverkauf in die Kasse gekommen. Siegfried Bihler vom Organisationsteam fürs Jubiläumsjahr hat sich erst jüngst ein Exemplar des Orgelweins gegönnt – und mit Freude festgestellt, dass der 2011 abgefüllte Tropfen, übrigens auch ein Spätburgunder, mit den Jahren in Würde gereift ist. „Das ist kein Wein, den man sofort trinken muss“, bestätigt der Kellermeister.

Werner Seibold stellt beim Jubiläumswein den samtig-weichen Charakter, das Aroma gereifter Beeren und eine kräftig-rubinrote Farbe heraus. Weshalb das Turmjubiläum erneut mit einem Spätburgunder gefeiert wird, liegt nicht nur an der Vorliebe von Bihler für die Rebsorte, sondern auch an Tradition. „Für Württemberg ist dieser Wein ja nur eine Randerscheinung, in Fellbach aber hatte er einst einen höheren Stellenwert als der Lemberger“, erinnert sich Seibold.